Es drohe "die schlimmste humanitäre Krise auf dem afrikanischen Kontinent", warnt Uno-Hilfskoordinator Peter Lundberg. Etwa 4,4 Millionen Menschen seien von einem Lebensmittelnotstand betroffen, 65.000 stünden knapp vor einer Hungersnot, schätzt die Welternährungsorganisation FAO.
In Maiduguri, der Hauptstadt des nördlichen Bundesstaats Borno, leben eine Million Flüchtlinge, die Einwohnerzahl hat sich dadurch fast verdoppelt. Die Flüchtlinge sind in einem der neun Zeltlager oder bei Anwohnern untergekommen. Schon vor ihrer Ankunft war das Leben in der heißen und staubigen Stadt nicht einfach. Nun platzt Maiduguri aus allen Nähten, die öffentliche Verwaltung steht vor dem Zusammenbruch. Vor allem Schulen sowie die Gesundheits- und Wasserversorgung seien betroffen, sagt Unicef-Mitarbeiter Abdulkadir Musse.
Die Terrorgruppe Boko Haram hat in den vergangenen Jahren während des Feldzugs zur Errichtung eines sogenannten Gottesstaats unzählige Dörfer zerstört. Die Islamisten stehlen Vieh und Lebensmittel oder brennen Felder und Ernten nieder. Bauern können nichts anbauen. Das Militär hat die Extremisten zwar zurückgedrängt, aber besiegt ist die Miliz, die der Terrororganisation Islamischer Staat die Treue geschworen hat, nicht.
Wegen der andauernden Terrorgefahr gelangen nicht genug Hilfsmittel in die Region. In den Läden und Märkten in Maiduguri gibt es nur wenig zu kaufen, die Preise sind drastisch gestiegen. Sogar die Versorgung mit sauberem Wasser ist ein Problem.
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