Die Ermittler wurden auf ihn aufmerksam, weil ein Ausweisdokument mit seinem Namen unter dem Fahrersitz des Tatfahrzeugs gefunden wurde. Es wird bundesweit nach ihm gefahndet.
Gemeldet war der Mann in einer Asylunterkunft in Emmerich am Niederrhein. Allerdings wechselte er offenbar mehrfach seinen Aufenthaltsort. Zudem benutzte er mehrere Aliasnamen: Ahmad Z. oder Mohamed H. aus Ägypten. Ein anderes Mal gab er an, aus dem Libanon zu stammen.
Vertraulichen Unterlagen zufolge sollte Anis A. im Sommer abgeschoben werden. Er kam am 30. Juli in Ravensburg in Abschiebehaft, wurde zwei Tage später aber entlassen. Die Abschiebung wurde nicht durchgeführt.
Die Abschiebung sei wegen fehlender Passersatzdokumente aus Tunesien gescheitert, sagte der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger. "Die tunesischen Behörden haben diese heute überstellt", sagte der SPD-Politiker und ergänzte: "Ich will diesen Umstand nicht weiter kommentieren."
Nach SPIEGEL-Informationen stand der Verdächtige im Visier der Behörden. Er soll der Polizei als Gefährder bekannt gewesen sein - womöglich mit Bezug zur Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS). Es sollen "Intensive Kontrollen der Person" angeordnet gewesen sein.
Jäger sagte, das nordrhein-westfälische Landeskriminalamt habe im Herbst "beim Generalbundesanwalt ein Verfahren wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat" initiiert. Die Ermittlungen seien in Berlin geführt worden.
Die Bundesanwaltschaft will sich derzeit nicht zum aktuellen Ermittlungsstand äußern.
Quelle : spiegel.de
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