Jamie Oliver schließt nach Brexit-Votum mehrere Restaurants

  07 Januar 2017    Gelesen: 816
Jamie Oliver schließt nach Brexit-Votum mehrere Restaurants
Großbritanniens bekanntester Koch ist gegen den Brexit. Nun lässt Jamie Oliver mit dem EU-Austritt die Schließung von sechs Restaurants in seiner Heimat begründen. Es gibt aber auch noch andere Ursachen.
Der britische Starkoch Jamie Oliver hat mit dem geplanten EU-Austritt die Schließung von sechs Restaurants seiner Kette "Jamie`s Italian" begründet. "Wie jeder Gastronom weiß, ist der Markt seit dem Brexit schwierig, seitdem haben der Druck und die Unsicherheiten weiter zugenommen", sagte der Chef der Kette, Simon Blagden. Die 120 von der Schließung betroffenen Mitarbeiter sollten anderweitig beschäftigt werden.

Derzeit hat die Kette "Jamie`s Italian" 42 Restaurants in Großbritannien, 36 weitere gibt es im Ausland. Dort will Oliver laut der Erklärung gemeinsam mit Partnern 22 neue Restaurants eröffnen.

Oliver ist ein entschiedener Gegner des Brexit. Nach dem Referendum schrieb der 41-Jährige auf Facebook: "Die Scheidung unserer europäischen Ehe wird sehr teuer werden und Verbitterung gegenüber uns als glaubwürdigem Land in der Welt provozieren."

Seit die Briten im vergangenen Juni mit knapper Mehrheit für den Austritt ihres Landes aus der EU gestimmt haben, hat das Pfund gegenüber dem Euro an Wert verloren. Importwaren - wie etwa italienische Spezialitäten - haben sich dadurch deutlich verteuert. Grund für die geplanten Schließungen seien neben den teureren Zutaten aber auch höhere Kosten für die Ausbildung der Mitarbeiter und ein Rückgang der Kundenzahlen, sagte Blagden.

Insgesamt ist die Entwicklung der britischen Wirtschaft seit dem Referendum positiver als von vielen Ökonomen vorhergesagt. Das räumte am Freitag auch Andy Haldane ein, Chefökonom der Bank of England. Die britische Zentralbank hatte vor der Abstimmung selbst in Analysen vor den Folgen eines positiven Votums gewarnt und war dafür von den Brexit-Befürwortern scharf kritisiert worden.

Haldane sagte allerdings auch, dass Verbraucher den gefallenen Pfundkurs 2017 in Form gestiegener Preise spüren dürften. Die ökonomische Entwicklung nach dem tatsächlichen Austritt ist Haldane zufolge nicht vorhersehbar, da sie von hochkomplexen Verhandlungen mit den übrigen EU-Ländern abhänge.


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