Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach von einem "grausamen und tragischen Terroranschlag". Armon Hanaziv liegt in dem 1967 von Israel eroberten Teil Jerusalems. Die Palästinenser beanspruchen das Gebiet als Teil einer künftigen Hauptstadt für sich. Israel sieht jedoch ganz Jerusalem als seine "ewige, unteilbare Hauptstadt". In dem Stadtteil war es seit Beginn der neuen Gewaltwelle im Herbst 2015 immer wieder zu Anschlägen gekommen.
"Erst Frankreich und Berlin, jetzt Jerusalem"
Bei einer Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts wurde unter anderem beschlossen, das Haus des Attentäters zu zerstören. Außerdem sollten IS-Anhänger in sogenannte Administrativhaft ohne Anklage genommen werden, berichteten israelische Medien. Netanjahu hatte mitgeteilt, es handele sich bei dem Attentäter "nach allen Anzeichen" um einen IS-Anhänger.
Netanjahu sieht mögliche Parallelen zwischen dem Lastwagen-Anschlag und ähnlichen Attacken in Europa. "Wir wissen, dass es hier eine Serie von Anschlägen gibt, und es kann durchaus sein, dass eine Verbindung zwischen ihnen besteht, erst Frankreich und Berlin, und jetzt Jerusalem", sagte Netanjahu.
Der russische Präsident Wladimir Putin sprach Netanjahu sein Beileid aus, wie die Agentur Tass meldete. Frankreichs Präsident versicherte den Opfern und ihren Angehörigen seinen Beistand. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) verurteilte den Anschlag aufs Schärfste. "Wir stehen in diesen schweren Stunden an der Seite unserer israelischen Freunde", sagte er. "Der Terrorismus bedroht uns alle gemeinsam." Auch die US-Regierung reagierte bestürzt. "Solche feigen Aktionen können niemals gerechtfertigt sein", erklärte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Ned Price. Zugleich bot er Israel die "volle Unterstützung" der USA bei den Ermittlungen an.
Palästinenser im Gazastreifen hatten den Anschlag gefeiert und auf der Straße Süßigkeiten verteilt. Auch die radikal-islamische Palästinenserorganisation Hamas begrüßte die Attacke.
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