Die US-Geheimdienste hatten am Freitag in Teilen ihren Bericht an den scheidenden US-Präsidenten Barack Obama und seinen Nachfolger Donald Trump zu der vermuteten Cyper-Kampagne im US-Wahlkampf veröffentlicht. Darin kommen sie zu dem Schluss, dass die Kampagne vom russischen Präsidenten Wladimir Putin persönlich angeordnet worden sei, um die Wahl zugunsten von Trump zu beeinflussen und dessen Rivalin Hillary Clinton zu diskreditieren.
Peskow sagte, der Kreml weise die Vorwürfe "entschieden" zurück. Nach wie vor sei unklar, auf der Basis welcher Daten diese erhoben worden seien. Er fügte hinzu, auf "Hexenjagden" von US-Politikern folgten gewöhnlich "nüchternere Herangehensweisen", die auf Dialog statt auf "emotionale Anfälle" setzten.
"Beweiskraft ist praktisch Null"
Wikileaks-Gründer Julian Assange hat den US-Geheimdiensten vorgeworfen, sich bei ihrer Beurteilung von Hackerangriffen auf US-Ziele politisch lenken zu lassen. "Der veröffentlichte Bericht entspricht nicht der Struktur und den Anforderungen an Geheimdienstberichte", sagte Assange in bei einer via Internet übertragenen Medienkonferenz in London.
Speziell der aus Assanges Sicht unbewiesene Schluss, das gehackte Material sei veröffentlicht worden, um Donald Trump zur Präsidentschaft zu verhelfen, sei politisch motiviert. "Der Geheimdienstbericht ist ein politisches Geschütz, das auf Donald Trump gerichtet ist", sagte Assange. Die US-Regierung habe seine Veröffentlichung bewusst zeitlich kurz vor dem Wochenende arrangiert, und bewusst Teile des geheimen Teils an Medien durchgesteckt. "Die Beweiskraft ist praktisch Null", sagte Assange.
Die Geheimdienste hatten ihren Bericht am vergangenen Donnerstag Obama und am Freitag Trump vorgestellt. Er ist doppelt so umfangreich wie die veröffentlichte Version und enthält vertrauliche Informationen. In ihrem Bericht warnen die Dienste auch vor ähnlichen Beeinflussungsversuchen des Kreml in Ländern, die mit den USA verbündet sind.
Trump weist den Schluss der Geheimdienste nicht zurück, dass es russische Hackerangriffe gegeben hatte. Allerdings verwahrt er sich gegen Vorwürfe, diese hätten ihn zu seinem Wahlsieg verholfen. Vor dem Briefing hatte er seinen Gegnern eine "politische Hexenjagd" vorgeworfen. Nach seiner Vereidigung am 20. Januar will Trump ein Sofortprogramm zur Abwehr von Cyberangriffen umsetzen.
Litauen sorgt vor
Aus Sorge vor russischen Hackerangriffen legte die Baltenrepublik Litauen unterdessen Pläne für den Bau eines gigantischen privaten Datenzentrums auf Eis. Seine Behörde sei über die Verbindungen von Aktionären des Betreibers mit dem russischen Geheimdienst FSB besorgt, sagte der Chef der Abteilung für Staatssicherheit, Darius Jauniskis. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen könnten russische Spione über ein geplantes Glasfaserkabel Zugriff auf die Daten des Zentrums bekommen.
Eine von der Regierung des Nato-Mitgliedstaates beauftragte Kommission hatte das 57-Millionen-Euro-Projekt bereits im vergangenen Jahr als nationales Sicherheitsrisiko bezeichnet. Die beiden Projektbetreiber Arcus Novus und AmberCore DC weisen dagegen jede Verbindung mit dem russischen Geheimdienst zurück.
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