„Das ist eine richtige Begabung. Ich sage das und sage gleichzeitig noch einmal das Gegenteil. Er hat natürlich auch noch einmal gesagt, dass die Nato eine Zukunft hat und er setzt darauf, dass die Europäer mehr Geld bezahlen. Die Alternative zur Nato ist keine teurere Nato, sondern die Alternative zur Nato ist die Überwindung der Nato. Einen amerikanischen Präsidenten, der begreift, dass die USA zusammen mit Russland eine Verantwortung für die Welt haben. Das wäre mir schon ganz recht.“
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat auf die Drohungen des gewählten US-Präsidenten, Zölle gegen deutsche Autohersteller zu erheben, reagiert. Auf einer Veranstaltung der IHK Köln forderte sie deutsche Unternehmen auf, sich für internationalen Freihandel und offene Märkte einzusetzen. Dazu sagt Gehrcke, Mitglied im Parteivorstand der Linken:
„Frau Merkel hat das Problem, dass sie sich natürlich dazu stellen muss, dass wir leider kein europäisches Deutschland, sondern ein deutsches Europa haben. Viele Länder in der EU wollen sich nicht mehr von Deutschland diktieren lassen, was sie zu machen haben oder nicht. Beispiel Griechenland, Beispiel Portugal. Das ist der eigentliche Kern. Nur mit dem Prinzip oder der Idee von Donald Trump „Amerika zuerst“ löst man das Problem auch nicht. Man muss zu gerechten weltweiten Vereinbarungen kommen. Die Zahlen sind doch tief erschreckend, dass eine Handvoll Milliardäre mehr Geld zur Verfügung hat als die Hälfte der Weltbevölkerung. Das ist da eigentlich Problem.“
Die Linke im Bundestag arbeitet an einem offiziellen Antrag, in dem an Donald Trump appelliert werde, die US-Atomwaffen aus Deutschland abzuziehen. Die amerikanischen Garnisonen, von denen aus kriegerische Aktionen ausgehen, sollten geschlossen werden — Ramstein und das sogenannte Zentralkommando Afrika. Gehrcke könne sich auch vorstellen, dass die USA erklären würden, dass sie deutsche Politiker und deutsche Bürgerinnen und Bürger nicht mehr abhören will. Die drei Erklärungen von Donald Trump würden sogar den Beifall von Wolfgang Gehrcke bekommen. Denn nicht alles am designierten US-Präsidenten sei schlecht. Gehrcke erklärt:
„Man soll als Linkspartei nicht peinlich wegschauen. Ich würde Trump gerne mehr Druck und Feuer machen, wenn es um die Auflösung der Nato geht. Ich würde gerne dabei miteifern, wer die größten Abrüstungsbeiträge leistet. Ich würde gerne von Trump hören, dass man Kuba, so wie es ist, natürlich akzeptiert und nicht Politik gegen Kuba machen will. Man muss alles positiv aufgreifen, was positiv aufzugreifen ist: Kritik an der Nato, Kritik an der Europäischen Union und eine andere Weltwirtschaftspolitik zu betrieben. Dann wird man sehen, was Geschrei und was Wolle ist.“
Quelle : sputnik.de
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