Obwohl Trump sein Amt gerade erst angetreten habe, habe er schon jetzt die globale Sicherheitslage verschlechtert, schreiben die Forscher im "Bulletin of the Atomic Scientists". Unter anderem wegen Trump haben sie deshalb ihre Uhr um 30 Sekunden vorgestellt.
Die Weltuntergangsuhr steht damit auf zweieinhalb Minuten vor Mitternacht - der symbolischen Apokalypse. So nah am Abgrund war die Welt aus Sicht der Forscher seit 1953 nicht mehr - damals hatten die USA und die Sowjetunion gerade ihre Wasserstoffbombe getestet.
Am sichersten war die Lage aus Sicht der Wissenschaftler, darunter mittlerweile auch Klimaforscher, im Jahr 1991 - kurz nach dem Fall der Mauer.
In ihrer Analyse bedenken die Wissenschaftler - darunter 15 Nobelpreisträger - Trump mit drastischen Worten. "Er machte unüberlegte Äußerungen über eine Vergrößerung des amerikanischen nuklearen Arsenals. Er hat eine beunruhigende Neigung gezeigt, Rat von Experten zu internationaler Sicherheit zu unterschätzen oder gleich komplett abzulehnen - den Rat von Geheimdiensten eingeschlossen. Und er hat Chefs des Energieministeriums und der Umweltschutzbehörde nominiert, die die Grundlage der Klimawissenschaften ablehnen."
Zahlreiche Gefahren durch Atomwaffen
Die Forscher sehen zwei große Gefahren für die Menschheit: Atomwaffen und den Klimawandel. Bei nuklearen Waffen beunruhigen die Forscher folgende Entwicklungen:
Nordkorea testet weiter Atomwaffen und konnte die Sprengkraft seiner Bomben im Laufe des Jahres verdoppeln.
Russland baut neue Atomraketen, mit Atomwaffen bestückte U-Boote und andere mobile Atomwaffen.
Auch die USA planen ihr Atomwaffenarsenal zu erneuern - und zwar alle drei Teile der sogenannten Triade. Dabei handelt es sich um Bomber, an Land stationierte Raketen und U-Boote.
Der Vertrag über das iranische Atomprogramm sei zwar erfolgreich - werde jedoch von der Regierung Trump infrage gestellt.
Indien und Pakistan würden ihr Atomwaffenarsenal ebenfalls weiter ausbauen.
Der Kernwaffenteststopp-Vertrag sei vor 20 Jahren unterschrieben worden - und immer noch nicht in Kraft.
Plädoyer für Atomkraft
Im Kampf gegen den Klimawandel mahnen die Forscher an, dass dem Pariser Klimaabkommen nun auch Taten folgen müssten. Die CO2-Emissionen müssten langfristig null erreichen - und dafür werde derzeit nicht genug getan. Auch hier sehen sie die größte Gefahr in den USA - wenn Trumps Regierung tatsächlich, wie angedeutet, Klimaschutzmaßnahmen blockiert.
Die Forscher schlagen vor, im Kampf gegen den Klimawandel wieder vermehrt auf Atomkraft zu setzen. "Nukleare Energie ist ein verlockender Ansatz, um das Klimawandel-Problem - zumindest teilweise - zu lösen", schreiben sie in ihrem Bericht. Es müsse jedoch sichergestellt werden, dass die Anlagen sicher sein und auch der Atommüll sicher entsorgt werden könne.
Zentral für ein Überleben der Menschheit sei zudem, dass Politiker wieder vermehrt Experten in ihre Entscheidungen einbeziehen. "Fakten sind hartnäckige Dinge und sie müssen in Betracht gezogen werden", schreiben die Forscher.
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