Verhütungsgel für Männer besteht Test an Affen
Die Parsemus Foundation, die sich aus Spenden und Drittmitteln finanziert, arbeitet derzeit an einer neuen Verhütungsmethode für den Mann. Zuletzt spritzten die Forscher 16 ausgewachsenen Makaken das Verhütungsgel "Vasalgel" in die Samenleiter. Das Polymer lässt den Großteil der Samenflüssigkeit durch - nur die Samen selbst eben nicht. Eine Ejakulation bleibt demnach möglich.
Keine Schwangerschaft, kaum Nebenwirkungen
Anschließend durften sich die Affen eine Paarungssaison lang mit drei bis neun fruchtbaren Weibchen in einem Außengehege vergnügen. Sieben Affen lebten sogar zwei Jahre fast ununterbrochen mit Weibchen zusammen. Und es passierte: nichts.
Keine der Affendamen erwartet Nachwuchs, berichten Catherine VandeVoort von der University of California und Kollegen im Fachmagazin "Basic and Clinical Andrology". Zudem habe es kaum Nebenwirkungen gegeben. Bei einem Affen ist es zunächst nicht gelungen, das Gel richtig im Samenleiter zu platzieren.
Ein anderer entwickelte ein sogenanntes Spermagranulom, das sich aber in den meisten Fällen von allein zurückbildet. Dabei dringen Spermien in umliegendes Gewebe ein. Das ist auch eine vergleichsweise häufige Nebenwirkung nach einer Sterilisation beim Mann (Vasektomie). Der Studie zufolge reagierte auch das Immunsystem der Affen nicht negativ auf die fremde Substanz.
Gel weg, Fruchtbarkeit zurück
Bereits zuvor hatten die Forscher in einem Versuch mit zwölf Kaninchen gezeigt, dass die Methode funktioniert. Nach Angaben der Wissenschaftler ließe sich der empfängnisverhütende Effekt zudem zuverlässig zurückdrehen. Entfernten die Forscher das Gel mit einem Lösungsmittel, konnten die Tiere wieder Nachwuchs bekommen. Publiziert ist diese Arbeit bislang aber nicht.
Auch ist unklar, wie lange die Wirkung von "Vasalgel" anhält und damit auch, wie häufig nachgespritzt werden muss.
Quelle : spiegel.de