Der Sprengsatz auf dem Motorrad sei vor einer Gruppe Schiiten gezündet worden, erklärte der IS. Als andere Schiiten herbeigelaufen seien, habe "einer unserer Kämpfer inmitten der Gruppe seinen Sprengstoffgürtel gezündet".
An den umstehenden Gebäuden entstanden durch die Explosionen schwere Schäden, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Leichen lagen in mehreren kleinen Geschäften in der Nähe, auf der Straße waren Blutlachen zu sehen. Sicherheitskräfte bemühten sich, den Attentatsbereich abzusperren.
Fernsehbilder zeigten, wie Rettungskräfte Verletzte versorgten und abtransportierten. "Ich hatte gerade die Geschäfte erreicht, als es zur Explosion kam", sagte ein Passant. "Ich habe vier Tote mit meinen Händen fortgetragen, darunter drei Frauen." Ein zweiter Augenzeuge sagte: "Nach der zweiten Detonation dachte ich, die Welt gehe unter."
Regierungschef Tammam Salam rief für Freitag einen Tag der nationalen Trauer aus. Der frühere Ministerpräsident Saad Hariri, dessen politischer Block gegen die Hisbollah gerichtet ist, sprach von einer "abscheulichen" Tat.
Zuletzt war in den südlichen Stadtvierteln der libanesischen Hauptstadt im Juni 2014 ein Anschlag verübt worden. Damals hatte ein Selbstmordattentäter einen Sicherheitsbeamten getötet, als dieser ihn aufzuhalten versuchte. Zwischen Juli 2013 und Februar 2014 wurden in den Hisbollah-Hochburgen neun Anschläge verübt.
In den meisten Fällen bekannten sich sunnitische Extremisten zu den Anschlägen. Sie begründeten die Taten mit der Entsendung von tausenden Hisbollah-Kämpfern in den Bürgerkrieg in Syrien, wo diese auf der Seite von Präsident Assad gegen die überwiegend sunnitischen Aufständischen kämpfen.
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