Obamas Ex-Berater rüsten sich gegen Trump

  24 Februar 2017    Gelesen: 556
Obamas Ex-Berater rüsten sich gegen Trump
Eine Gruppe von Anwälten, die den früheren US-Präsidenten Obama beraten haben, zeichnet ein düsteres Szenario: Nachfolger Trump könnte schrittweise die Demokratie in den USA unterwandern. Jetzt formieren sie den Widerstand.
US-Präsident Donald Trump hat in einer Gruppe von Anwälten seines Vorgängers Barack Obama neue Gegner. Wie das Online-Magazin Politico berichtet, haben sich mehrere Juristen in der Organisation "United to Protect Democracy" zusammengeschlossen. Sie wollen Mitarbeiter von Behörden unterstützen, die sich von Trump und dem Weißen Haus unter Druck gesetzt fühlen.

"Wenn vom Wandel von Demokratien in autoritäre Regime die Rede ist, erwarten viele, dass dies mit einem Donnerschlag vonstattengeht", erklärt Ian Bassin von "United to Protect Democracy" Politico. Demokratien glitten jedoch oft in einem Zeitraum von mehreren Jahren in vielen kleinen Schritten in Autoritarismus ab, so Bassin.

Die Strategie der Gruppe ist einfach: Mit Behördenanfragen will sie Informationen über Attacken Trumps gegen die Unabhängigkeit von dem Weißen Haus unterstehenden Einrichtungen und Verstöße gegen ethische Richtlinien sammeln. Diese stellt sie dann den Medien zur Verfügung. Damit soll Druck entstehen, um Aufmerksamkeit des US-Kongresses zu erregen.

Vorbereitungen für "Worst-Case-Szenario"

Das Weiße Haus reagierte gelassen auf die neue Organisation. Sprecher Sean Spicer sagte: "Diese Administration hat Schulungen und die Aufsicht über ethische Fragen im Vergleich zur Vorgängerregierung auf ein neues Level gehoben." Auf der Webseite der Organisation heißt es dagegen, das Land stehe kurz davor, in eine Autokratie abzudriften. "Wir können dafür schon jetzt Zeichen erkennen."

Bassin war in den ersten Amtsjahren Obamas juristischer Berater des Weißen Hauses. In dieser Zeit entwarf er gemeinsam mit anderen Anwälten neue Ethikregeln, die politische Einflussnahme auf eigentlich unabhängige Einrichtungen verhindern sollen. Mit der Organisation "United to Protect Democracy" soll diesen Regeln Gültigkeit verschafft werden.

Der Anspruch der Gruppe geht jedoch noch weiter: "Wir brauchen eine Organisation, die auf das Worst-Case-Szenario vorbereitet ist", sagt Bassin. Er hält es für möglich, dass Trump einen Richterspruch missachtet. Bisher sei keine Organisation darauf vorbereitet, im Falle einer solchen Verfassungskrise zu handeln, so der Jurist.

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