Verdächtige hielten Attacke für einen Fernsehstreich

  26 Februar 2017    Gelesen: 501
Verdächtige hielten Attacke für einen Fernsehstreich
90 Dollar für einen Mord: Eine der Verdächtigen hat für die Attacke auf Kim Jong Uns Halbbruder angeblich Geld bekommen. Wie die andere Festgenommene habe sie die Tat für einen Fernsehstreich gehalten.
Die beiden verdächtigen Frauen im Mordfall an Kim Jong UnsHalbbruder haben ihre Attacke auf Kim Jong Nam für eine Inszenierung gehalten. Das teilten Offizielle aus Indonesien und Vietnam mit.

Die 25-jährige Verdächtige aus Indonesien hat laut dem stellvertretenden indonesischen Botschafter in Malaysia umgerechnet 90 Dollar für die Teilnahme an dem Giftangriff auf Kim Jong Nam bekommen.

Dabei wiederholte er die Behauptung der Verdächtigen, sie sei unter dem Vorwand, an einem Fernsehstreich teilzunehmen, zu der Tat angestiftet worden. Demnach hätte eine Gruppe von Leuten, die sie für Koreaner oder Japaner gehalten habe, sie gefragt, ob sie in einer Fernsehshow mitwirken wolle.

Ihr sei demnach nicht bewusst gewesen, dass sie ein Nervengift in ihren Händen gehalten haben. Sie habe den Behörden gesagt, sie habe es für "eine Art Öl, ein Babyöl oder so" gehalten.

Auch die 28-jährige Verdächtige mit vietnamesischem Pass sagte laut dem vietnamesischen Außenministerium, sie habe die Attacke für einen Scherzangriff gehalten. "Sie dachte, sie spiele eine Rolle in einem Comedy-Video", hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums. Der Gesundheitszustand der Verdächtigen aus Vietnam ist demnach stabil.

Die Frauen sollen dem älteren Halbbruder von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un am 13. Februar auf dem Flughafen in Kuala Lumpur das Nervengift ins Gesicht gerieben haben. Die Polizei hatte sie sowie einen Verdächtigen aus Nordkorea festgenommen.

An Kim Jong Nam wurden der Polizei zufolge Rückstände des hochgiftigen chemischen Kampfstoffs VX gefunden. Schon geringste Mengen des Stoffes können zur Lähmung wichtiger Körperfunktionen und zu einem qualvollen Tod führen.

Knapp zwei Wochen nach dem Anschlag hat die malaysische Polizei am Samstag angekündigt, den Flughafen nach Spuren des hochgefährlichen Nervengases durchsuchen zu wollen. Unter anderem werden Experten für radioaktive Stoffe eingesetzt.

Quelle : spiegel.de

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