Seit dem Jahr 2007 haben Radioteleskope demnach rund zwei Dutzend der schnellen Radioblitze festgestellt. Die meisten Forscher gehen davon aus, dass diese nicht in der Milchstraße, sondern in anderen Galaxien ihren Ursprung haben. Im Gegensatz zu Pulsaren, also rotierenden Neutronensternen, die regelmäßig Signale senden, gibt es bei FRBs nur einen einzelnen Impuls unbekannten Ursprungs.
Hinweis auf extragalaktische Zivilisationen?
Die Forscher untersuchten in ihrer Studie die These, dass schnelle Radioblitze ein „Hinweis auf extragalaktische Zivilisationen“ sind. Demnach könnten die Signale von planetengroßen Radioemittern stammen. Deren Zweck wäre der Theorie zufolge, Sonnenstrahlung aufzufangen und als Strahl zu bündeln. Dieser treibe dann über gewaltige Distanzen das Sonnensegel einer interstellaren Sonde an.
Das Ganze ist vorerst ein Gedankenexperiment, doch den Forschern zufolge kann die Theorie belegt werden. Die Konstruktion des Emitters sei technisch möglich, wenn auch gigantisch: Eine Fläche, doppelt so groß wie die Erde, sei nötig, um genug Sonnenlicht aufzufangen. Außerdem brauche man eine Wasserkühlung in derselben Größe. Futuristisch, aber rechnerisch plausibel, so die Forscher.
Transport über intergalaktische Distanzen
Darüber hinaus gebe es aber eine optimale Frequenz, um das Sonnensegel der interstellaren Sonde anzutreiben – nämlich ziemlich genau die Frequenz, die bei „Fast Radio Bursts“ gemessen wurde. Damit könne man eine Masse von einer Million Tonnen antreiben. „Genug, um Passagiere über interstellare oder sogar intergalaktische Distanzen hinweg zu transportieren“, so Ko-Autor Lingam.
Schnelle Radioblitze wären dann tatsächlich nur ein Nebenprodukt dieser Technologie. Der Strahl müsse ständig auf das Sonnensegel fokussiert sein, um die Sonde anzutreiben. Da sich der Planet, seine Sonne und die Galaxie ständig bewegen, bekämen wir auf der Erde aber nur einen kurzen Blitz zu sehen, wenn sich unsere Teleskope gerade für Millisekunden im richtigen Winkel befinden.
Lohnenswerte wissenschaftliche Ideen
„Wissenschaft ist keine Sache von Glauben, sondern von Nachweisen“, erklärte Loeb. Seine Erklärung von FRBs als Hinweise auf außerirdische Technologie sei nicht weniger plausibel als andere Theorien. „Wenn wir bereits im Vornhinein entscheiden, was wahrscheinlich ist, schränken wir unsere Möglichkeiten ein. Es ist immer lohnend, Ideen zu verbreiten – die Fakten werden darüber urteilen.“
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