"Dieser Weiße Zwerg ist so nah am Schwarzen Loch, dass Material von dem Stern abgesogen wird und auf einer Scheibe aus Materie um das Schwarze Loch landet, bevor es schließlich hineinfällt", erläuterte Bahramian in einer Mitteilung. Die Astronomen hatten das bereits zuvor bekannte Doppelsystem näher untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass es sich nicht wie angenommen um einen normalen Stern handelt, der einen Weißen Zwerg umkreist, sondern dass dort ein Schwarzes Loch Materie von einem Begleiter absaugt. Die Signatur großer Mengen Sauerstoff wies auf einen Weißen Zwerg als Begleiter hin.
Zwergstern wird nicht ins Loch fallen
Messungen mit den Röntgensatelliten "Chandra" und "Nustar" der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigten, dass die Röntgenstrahlung von dem System alle 28 Minuten auf die gleiche Weise schwankt. Die Forscher gehen davon aus, dass es sich dabei um die Umlaufzeit des Systems handelt. Der Weiße Zwerg kann demnach nur etwa 2,5 Mal so weit von dem Schwarzen Loch entfernt sein wie der Mond von der Erde - in kosmischen Maßstäben ein extremer Engtanz. Dennoch werde der Zwergstern nicht in das Schwarze Loch hineinfallen, erläutern die Forscher: Je mehr Masse er verliert, desto weiter entfernt er sich aus dynamischen Gründen vom Schwarzen Loch.
Viel verbessert sich das Schicksal des Sterns dadurch allerdings nicht. "Letztendlich könnte so viel Materie von dem Weißen Zwerg abgezogen werden, dass er mit nicht mehr als der Masse eines Planeten zurückbleibt", erklärt Bahramians Hochschulkollege Craig Heinke. "Wenn er weiter Masse verliert, könnte der Weiße Zwerg komplett verdampfen." Die Astronomen wollen das System weiter genau beobachten und insbesondere in Kugelsternhaufen unserer Heimatgalaxie nach ähnlichen Paaren fahnden.
Quelle: n-tv.de
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