Zudem sei die Erwerbstätigkeit hierzulande zwischen 2005 und 2014 im Schnitt um 0,9 Prozent gewachsen. Dies sei weniger als in anderen europäischen Ländern wie Luxemburg, Norwegen, der Schweiz, Österreich oder Schweden.
"Entgegen der weit verbreiteten Wahrnehmung ist die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland im internationalen Vergleich nicht herausragend", heißt es in dem Strukturbericht, der Deutschland mit 22 anderen Wirtschaftsnationen vergleicht. So sei die deutsche Wirtschaft zwischen 2005 und 2014 im Durchschnitt nur um 1,3 Prozent gewachsen, was international Mittelmaß sei. Ähnlich entwickelte Volkswirtschaften wie die Schweiz (2,0 Prozent), Kanada (1,7 Prozent) und Schweden (1,5 Prozent) seien in diesem Zeitraum stärker gewachsen.
Der Standort Deutschland sei zwar "relativ teuer", jedoch punkte die Bundesrepublik mit guten Arbeitsbeziehungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften, weshalb es im Berichtszeitraum nur eine geringe Streikintensität gegeben habe, erklären die Ökonomen. Auch die Infrastruktur sei gut, bei der Innovationskraft und im Bildungssystem habe es Fortschritte gegeben.
Politik und Unternehmen dürften sich aber nicht auf ihren Erfolgen ausruhen, warnt das Institut. Es sei absehbar, dass die Weltwirtschaft in Zukunft nicht im gleichen Tempo weiterwachsen werde, und darauf müsse Deutschland sich einstellen. Um weiter wettbewerbsfähig zu bleiben, müsse die Politik "die Märkte weiter öffnen und Freihandelsverträge, insbesondere TTIP, vorantreiben", erklärt IW-Forscherin Vera Demary mit Verweis auf das derzeit zwischen EU und USA verhandelte Freihandelsabkommen. Zugleich müssten Firmen innovative Mitarbeiter stärker unterstützen. Mehr Engagement sei zudem beim Ausbau des schnellen Internets erforderlich.
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