Vertreter der Netzaktivisten posteten offenbar noch in der Nacht zum Samstag ein Video, auf dem ein Sprecher mit der für das Kollektiv typischen Guy-Fawks-Maske auf Französisch erklärt: "Wir werden den größten Einsatz aller Zeiten gegen euch vornehmen. Macht euch auf massive Cyberattacken gefasst. Der Krieg ist erklärt. Seid vorbereitet."
Und weiter: "Die Franzosen sind stärker als ihr, und aus diesen Gräueltaten werden sie noch stärker hervorgehen." Auf dem YouTube-Kanal der Gruppe erschien das Video jedoch zunächst nicht. Warum, ist unklar. Doch bereits seit dem Angriff auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" im vergangenen Januar wehrt sich Anonymous gegen Islamismus. Damals rief die Gruppe die Kampagne "#OpISIS" ins Leben.
149 dem IS zugehörige Webseiten, geschätzte 101.000 Twitter-Accounts und 5900 Propagandavideos soll das Kollektiv bereits zum Absturz gebracht haben, berichtet das US-amerikanische Magazin "Foreign Policy".
Hacken der Accounts nicht zwingend zielführend
Doch ob das Hacken von Accounts wirklich zielführend ist, gilt mittlerweile als fraglich. Twitter wird offenbar auch zur Kommunikation unter Terroristen oder mindestens IS-Sympathisanten genutzt. Auch das Unternehmen geht gegen die Accounts der Dschihadisten vor. Tausende sollen seit letztem Jahr gesperrt worden sein.
Die Aufhebung der Accounts kann offenbar auch problematisch sein, heißt es in einem Papier der US-Organisation "Brookings Institution". Die verbleibenden IS-Unterstützer werden so digital isoliert. Hieraus könne eine schnellere und intensivere Radikalisierung resultieren.
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