Polizei sieht keine Verbindung zum IS

  28 März 2017    Gelesen: 951
Polizei sieht keine Verbindung zum IS
Der Attentäter von London, Khalid Masood, hatte nach Erkenntnissen der Polizei keine direkte Verbindung zum IS. Außerdem meldet sich die Mutter des vierfachen Mörders zu Wort.
Die Polizei von London kann nach eigenen Angaben keine direkte Verbindung des Attentäters Khalid Masood zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) erkennen. Zwar habe Masood ein grundlegendes Interesse am Dschihad gehabt. Eine Koordination mit Terroristen des IS in Syrien oder dem Irak habe nach den bisherigen Erkenntnissen jedoch nicht stattgefunden.

Die Mutter des Attentäters hat den Anschlag mit deutlichen Worten verurteilt. "Seit ich erfahren habe, dass mein Sohn dafür verantwortlich war, habe ich viele Tränen für die Menschen vergossen, die in diesen entsetzlichen Vorfall verwickelt wurden", sagte sie. Sie sei zutiefst schockiert, traurig und wie betäubt, hieß es weiter von der Mutter von Khalid Masood. "Ich möchte absolut deutlich machen, damit es keine Zweifel geben kann, dass ich weder seine Tat billige, noch den Glauben unterstütze, der ihn dazu gebracht hat, diese Gräueltat zu begehen."

Mit Tempo 122 über die Brücke

Masood wurde am vergangenen Mittwoch von Polizisten erschossen, nachdem er mit einem Auto durch eine Menschenmenge vor dem Parlament in Westminster gerast war und anschließend mehrere Menschen mit Messern angegriffen hatte. Bei dem Attentat kamen vier Menschen ums Leben. Der Angriff habe nur 82 Sekunden gedauert, berichtete am Montag die BBC. Masood sei mit bis zu 122 Stundenkilometern über die Brücke gefahren.

"Es scheint, als basiere seine Angriffsmethode auf geringer Komplexität, geringen technischen Mitteln und geringen Kosten, was er sich offenbar bei anderen Angriffen abgeschaut hat und was die Rhetorik der Führungsebene des IS wiedergibt", sagte Neil Basu, Koordinator der britischen Anti-Terror-Polizei, dem britischen "Guardian". "Es gibt keinen Hinweis, dass sich Masood 2003 im Gefängnis radikalisiert hat, wie es zunächst geheißen hat. Das ist pure Spekulation. Und während wir auch keinerlei Verbindungen zum IS oder zu Al-Kaida gefunden haben, gab es das klare Interesse an dschihadistischen Handlungen", sagte Basu weiter.

Der "Daily Telegraph" berichtet zudem, dass der Attentäter von London den Behörden bereits 2010 als potenzieller Extremist bekannt gewesen sein soll. Gegen den inzwischen 52-jährigen Khalid Masood sei damals im Zusammenhang mit einem geplanten Anschlag auf einen Armeestandort in Luton nördlich von London ermittelt worden, berichtete das Blatt unter Berufung auf den britischen Inlandsgeheimdienst MI5. Er habe möglicherweise Kontakte zu vier von dem Terrornetzwerk Al-Kaida inspirierten Männern gehabt, die 2013 für den Komplott verhaftet worden seien. Danach habe man ihn aus den Augen verloren.

Quelle: n-tv.de , bdk

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