Wie man medienwirksam die PKK verherrlicht

  05 April 2017    Gelesen: 2240
Wie man medienwirksam die PKK verherrlicht
Wie ein "kurdischer" Schriftsteller und Lehrer aus der Türkei in der Frankfurter Allgemeine es schafft, kein einziges mal die Terrororganisation PKK zu erwähnen.
Kommentar / TP - Wenn sich der "kurdische" Schriftsteller und Lehrer Yavuz Ekinci in der Frankfurter Allgemeinen über die türkischen Intellektuellen beschwert, die angesichts des sogenannten "kurdischen" Leids in der Türkei sich im Schweigen üben sollen, dann handelt es sich offensichtlich um eine medienwirksame Selbstinszenierung, oder erinnert sich irgend jemand daran, dass dieser Schriftsteller sich negativ über die Terrororganisation PKK geäußert hat, die er auch in diesem Artikel mit keiner Silbe erwähnt?

Mag sein, dass die türkischen Intellektuellen sich nicht unbedingt für eine Romanschriftstellerin und Journalistin Asli Erdogan einsetzen, wie es Yavuz Ekinci gerne hätte, aber dass diese "Vorurteile" gegenüber Kurden hegen würden, ist geradezu ein Schlag ins Gesicht derer, die sich 2015 während der Parlamentswahlen für die nationalistisch-kurdische Partei HDP eingesetzt und damit ihren Leumund riskiert haben. Das Ende vom Lied für diese Künstler, Schauspieler und Schriftsteller war, dass sie in der Gesellschaft auch unter den Kurdischstämmigen keinen guten Ruf mehr genießen - eben weil die HDP ihr Versprechen nicht hielt, für Frieden im Land unter den Völkern zu sorgen.

Stattdessen demaskierte sich diese Partei selbst, beherbergte Terrorhelfer, Waffenschieber, Terrorverherrlicher und Propagandisten, die für die Terrororganisation PKK aktiv wurden, als man erkannte, dass der Allmachtsanspruch sich in Zahlen nicht wiederspiegeln konnte. Nur wenige Wochen nach der ersten Parlamentswahl Anfang Juni 2015, als ersichtlich wurde, dass die überwältigende Mehrheit der Kurdischstämmigen weiterhin nicht die HDP gewählt hatten, ja sogar eher von liberalen und linksgerichteten Türken Stimmen erhielten und nur auf 13,8 Prozent kamen, gab es für die PKK kein halten mehr. Prompt wurde der "kurdische" Kampf in die Städte getragen, wurden eben jene rund 25 Prozent der türkischen Bevölkerung in Mitleidenschaft gezogen, die man ja angeblich zu vertreten und zu befreien versuche.
Bis in Cizre, Sirnak, Nusaybin, Diyarbakir und Sur wieder die Ordnung hergestellt war - es dauerte fast 6 Monate, starben hunderte Menschen, darunter unbeteiligte Zivilisten, Polizisten, Gendarmen und Militärs. Während der Staat dafür die Verantwortung tragen, die seelischen Schmerzen der Beteiligten, den materiellen Schaden zu beseitigen versucht, hatte die Terrororganisation PKK nur die lapidare Erklärung parat, einen Fehler gemacht zu haben, den "bewaffneten Kampf" in die Städte getragen zu haben.
Zur Verantwortung wollte man aber nicht gezogen werden, auch nicht durch die HDP, weshalb diese Partei es auch tunlichst vermied, dass auszusprechen, was viele Kurdischstämmige damals wie heute von der PKK denken: die PKK hat sie nicht befreit, sondern nur noch mehr Elend gebracht. Die HDP war auch nicht imstande, die PKK zu kritisieren, denn letztendlich wussten bereits alle, dass die HDP nur ein Mittel zum Zweck der PKK war. In Anbetracht dieser Tatsache verständlich, dass auch die Stimmung gegenüber der HDP kippte, die weder die erwartete Solidarität genoss, als die Doppelspitze der Partei wegen Terrorpropaganda weggesperrt wurde, noch zu erwarten hat, bei einer Parlamentswahl erneut die 10 Prozent-Hürde zu schaffen.

Liest man sich den Artikel in der Frankfurter Allgemeinen durch, bemerkt man vor allem eines: bei all den angeschnittenen Themen, Anschuldigungen und Beschuldigungen, wird die PKK nicht ein einziges mal erwähnt, obwohl in Cizre, Sirnak, Nusaybin, Diyarbakir und Sur diese Terrororganisation zugegen und mitinvolviert war. Es liegt die Vermutung nahe, dass es eigentlich wieder nur darum geht, sich selbst und die PKK in Deutschland als verklärter Gartenverein vor dem Verlust öffentlicher Aufmerksamkeit zu retten.
Oder erinnert sich irgend jemand auch nur an einen einzigen Beitrag dieses einen Herren oder eines Intellekts, der das gemeinsame Leben in Deutschland oder in der Türkei zum Positiven verändert hätte? Eben! Also keine Zeit mit Scheindebatten vergeuden. Auf die eigene Arbeit konzentrieren. Denn es wird immer deutlicher: wir Türken und Kurdischstämmigen in Deutschland sowie in der Türkei sind auf uns selbst gestellt, samt den Intellektuellen in der Türkei - die verstanden haben, dass sie auf einen großen Clou reingefallen sind. Und, falls einer noch die Aufnahmefähigkeit besitzt: die Kurden sind nicht die PKK und die PKK verkörpert nicht die Kurden.

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