Leyla Zana änderte den Text zudem ab und sprach von dem «großen Volk der Türkei» statt von dem «großen türkischen Volk».
Der Parlamentsvorsitzende Deniz Baykal forderte Zana dazu auf, den Schwur zu wiederholen, was diese jedoch ablehnte. Abgeordnete dürften bei ihrer Vereidigung nur den von der Verfassung vorgeschriebenen Schwurtext vortragen, sagte Baykal zur Begründung.
Zana ist Trägerin des Menschenrechtspreis des Europäischen Parlaments. 1991 löste sie schon einmal eine ähnliche Kontroverse im türkischen Parlament aus: Damals rief Zana nach ihrem Schwur auf Kurdisch zur Brüderlichkeit zwischen Kurden und Türken auf. Unter anderem wegen ihres Verhaltens bei der Vereidigung verbrachte sie zehn Jahre im Gefängnis.
Es war die erste Zusammenkunft des türkischen Parlaments nach der Neuwahl am 1. November, bei der die islamisch-konservative AKP mit 49,5 Prozent der Stimmen ihre absolute Mehrheit wiedererlangte. Die Partei erhielt damit 317 der 550 Sitze im Parlament.
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