Strategischer Geduldsfaden gerissen – Pence in Korea

  17 April 2017    Gelesen: 632
Strategischer Geduldsfaden gerissen – Pence in Korea
Die „strategische Geduld“ Washingtons mit Pjöngjang ist zu Ende, wie US-Vizepräsident Michael Pence laut der Agentur Yonhap am Montag während seines Besuchs auf dem US-geführten UN-Lager Bonifas in Paju in der demilitarisierten Zone zwischen Süd- und Nordkorea sagte.
Ihm zufolge liegen „alle Optionen auf dem Tisch“ und Pjöngjang solle nicht an der Entschlossenheit der USA zweifeln, „bei ihren Verbündeten zu bleiben“.

Der Besuch des US-Vizepräsidenten in Seoul verläuft vor dem Hintergrund der Zuspitzung der Spannungen zwischen Süd- und Nordkorea. Laut Yonhap will Pence unter anderem mit dem amtierenden Präsidenten Hwang Kyo Ahn die Verstärkung des Drucks auf Pjöngjang und eine mögliche Stationierung des neuesten THAAD — Raketenabwehrsystems zur Sprache bringen.
Pence soll sich im Rahmen seiner Asienreise drei Tage in Südkorea aufhalten und danach noch für insgesamt zehn Tage Japan, Indonesien und Australien bereisen.

Am Sonntagmorgen hatten die US-Streitkräfte in Nordkorea den Test einer Rakete registriert, die allerdings unmittelbar nach dem Start explodierte. Washington, Tokio und Seoul hatten angeblich bereits erwartet, dass Nordkorea am 15. April anlässlich des 105. Jahrestags von Staatsgründer Kim Il Sung, dem Großvater des jetzigen Staatsoberhaupts Kim Jong-un, einen Raketentest unternehmen werde.

Zur Einschüchterung Pjöngjangs war zuvor eine Gruppe von US-Kriegsschiffen mit dem atomgetriebenen Flugzeugträger Carl Vinson an der Spitze ins Japanische Meer entsandt worden. Japanische und südkoreanische Medien spekulierten in den letzten Tagen über einen möglichen Schlag der USA gegen Nordkorea. Der Generalstab der Volksarmee Nordkoreas erwiderte darauf, dass Pjöngjang im Falle einer Provokation „einen präventiven Überraschungsschlag“ gegen Militärobjekte der USA unternehmen werde.

Die demilitarisierte Zone stellt einen vier Kilometer langen Streifen quer über die Koreanische Halbinsel dar. In der Mitte des Streifens liegt eine militärische Demarkationslinie.

Quelle : sputnik.de

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