Und dann tat er dennoch etwas. Schlich sich in den Strafraum, wartete auf die perfekte Vorlage seines Kollegen Christian Pulisic, trickste das Spielgerät mit der rechten Hacke ins Netz. Ein Reus-Geniestück eben. Schwarz und Gelb feierte den Rückkehrer und die schrecklichen Momente des Anschlags auf den BVB-Bus rückten in den Hintergrund.
Schon vor der Partie hatte Trainer Thomas Tuchel wissen lassen, wie elementar Reus für ihn und das Team ist. "Marco kann vielleicht für uns spielen und starten. Das würde viel Energie freisetzen." Das tat es. Allein durch Reus' Anwesenheit schien der Spielaufbau im BVB-Getriebe beflügelt zu werden. Seine Werte waren zwar noch nicht optimal: 34 Ballaktionen, 25 gespielte Pässe und 68 Prozent Passquote sprechen dafür, dass der gebürtige Dortmunder noch mit eingeschaltetem Tempomat auf dem Rasen agierte. Dennoch brachte er die Leichtigkeit ins Team zurück.
Wie sehr Reus mit seinem Verantwortungsbewusstsein, seinen mutigen Dribblings, seinen spektakulären Freistößen und seiner selbstsicheren Körpersprache Halt geben kann, bewies er eindrucksvoll. Nach der Partie war er es, der das Trikot mit der Nummer fünf des beim Anschlag verletzten Marc Bartra vor die Südkurve legte.
Nun ist die Kreativität des 27-Jährigen abermals gefragt. Am Mittwoch steht das Viertelfinal-Rückspiel der Champions League bei AS Monaco an (ab 20:45 Uhr im Liveticker bei n-tv.de). Nach dem 2:3 im Hinspiel steht der BVB vor einer Herkulesaufgabe. Die heimstarken Monegassen werden mit ihren brandgefährlichen Spitzenleuten Mbappé und Co. viel Druck auf die Borussia ausüben. Doch wer weiß, ob es dem BVB auch dank Reus' besonderer Fähigkeiten nicht doch gelingt, den Traum vom Erreichen der Vorschlussrunde zu verwirklichen.
Quelle: n-tv.de
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