Auf Wahrheitssuche: Waffenexperte nimmt Giftgas-Angriff in Syrien unter die Lupe

  18 April 2017    Gelesen: 803
Auf Wahrheitssuche: Waffenexperte nimmt Giftgas-Angriff in Syrien unter die Lupe
Wer für den jüngsten Giftgas-Angriff in Syrien verantwortlich ist, bleibt bislang unklar, berichtet das Newsportal heise.de. Ex-MIT-Professor Theodore A. Postol bezeichnete in einem Essay den „Geheimdienst-Bericht“ der US-Regierung als „fehlerhaft“. Dieser enthalte weder Beweise noch konkrete Hinweise über die behauptete Täterschaft Damaskus´.
Der US-Bericht wurde am 11. April von der Zeitung „The New York Times“ veröffentlicht und beginnt mit den Worten, die USA seien sicher, „dass das syrische Regime einen Angriff mit Chemiewaffen gegen ihre eigene Bevölkerung in Chan Scheichun durchgeführt hat – mit Sarin“.

Wie aus dem Artikel von heise.de hervorgeht, sind hier zwei grundlegende Annahmen zu sehen, auf die sich der Vorwurf gegen die syrische Regierung richte:

„Einmal, dass der Angriff aus der Luft ausgeübt wurde; zum anderen, dass nur die syrische Armee die Möglichkeit habe, sich Sarin zu beschaffen.“

Laut Postol, der sich als Wissenschaftler mit Waffentechnologie auseinandersetzte, gibt es nun beachtenswerte Einwände zur ersten Annahme. Das Giftgas könnte auch auf den Boden gelegt worden und dort mit einem Sprengsatz freigesetzt worden sein, so der Professor, der seine These mit einer genaueren Analyse der Fotos und Informationen im US-Bericht begründet.

In einem eigenen Bericht erklärt Postol zudem, Sarin sei eine flüssige, leichtflüchtige Verbindung, die sich auf den Behälter konzentriere, woraus nach Angaben der Geheimdienste Sarin freigesetzt worden sei. Als Fundstelle werde dabei ein kleines kraterartiges Loch in einer Straße von Chan Scheichun angegeben. Dieses Loch könne nach der Schlussfolgerung der US-Geheimdienste nur von einer Rakete herbeigeführt worden sein, die den Giftgasbehälter transportierte.

Dieser These will der Experte jedoch widersprechen. Ihm zufolge deutet ein markanter Riss auf dem Behälter auf eine Gewalt-Einwirkung, weswegen vieles dafür spreche, dass eine Sprengladung, die zuvor auf dem zerplatzten Behälter angebracht worden war, einen solchen Effekt auf das Material ausgeübt und solche Spuren hinterlassen haben könnte.

Postol behauptet, die US-Regierung stelle mit ihrem Bericht „keinen Beweis dafür“ bereit, „dass sie konkrete Kenntnis darüber hat, dass die syrische Regierung die Ursache des Angriffs mit Chemiewaffen in Chan Scheichun am 4. April zwischen sechs und sieben Uhr morgens ist“.

Laut heise.de hat auch die zweite Behauptung der USA, wonach es nur Damaskus möglich sei, Sarin zu verwenden, ihre Lücken.

„Aussagen vom Ort des Geschehens sprechen dafür, dass beim besagten Angriff kein pures Sarin verwendet wurde, sondern ein Gemisch. In den Aussagen wurde einen Geruch erwähnt, den Sarin nicht hat“, so das Portal.

Quelle : sputnik.de

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