Die beteiligten Banken und Börsenhändler haben sich demnach von Finanzämtern Kapitalertragsteuern erstatten lassen, die zuvor nicht an den Fiskus gezahlt worden waren. Genutzt worden seien dafür riesige Aktiengeschäfte - mit der Unterstützung von Anwaltskanzleien. Auf diese Weise soll ein Schaden von mehr als zehn Milliarden Euro für die Steuerzahler in Deutschland entstanden sein. Die Insider, die auf Strafnachlass oder gar Straffreiheit hoffen, schildern den Behörden die mutmaßlichen Gesetzesverstöße bis ins Detail.
Die Insider nennen laut dem Medienbericht in ihren Aussagen die Namen zahlreicher Cum-Ex-Akteure unter den Banken und Börsenhändlern und belasten diese schwer. Bei dem Kölner Verfahren, in dessen Verlauf es bereits zahlreiche Razzien gab, sei nun mit weiteren Durchsuchungen und sogar Haftbefehlen zu rechnen.
Zahlreiche deutsche Institute und internationale Großbanken wie die frühere WestLB oder UBS sollen mitgemacht haben. Die WestLB ist allerdings seit Juli 2012 Geschichte. Damals war das Geldhaus nach einer langen Kette von Skandalen, Fehlspekulationen und Rangeleien um öffentliche Garantien und Finanzspritzen auf Druck der EU-Kommission zerschlagen worden.
Bei den auch "Dividendenstripping" genannten komplizierten Geschäften wurden Aktien mit ("cum") und ohne ("ex") Ausschüttungsanspruch um den Dividendenstichtag eines Unternehmens rasch zwischen mehreren Beteiligten hin- und hergeschoben. Das führte dazu, dass Steuerbescheinigungen für Kapitalertragsteuern mehrfach ausgestellt wurden, die so aber gar nicht gezahlt wurden. Die "Cum-Ex" genannten Dividenden-Steuertricks sind rechtlich umstritten. Sie waren erst 2012 vom Bundestag gestoppt worden
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