Laut Untersuchung waren in der zweiten Jahreshälfte 2016 von den im Jahr davor zugezogenen Flüchtlingen im erwerbsfähigen Alter zehn Prozent erwerbstätig. Von den 2014 Zugezogenen waren es bereits 22 Prozent, und von den 2013 Zugezogenen sogar 31 Prozent. Grundlage ist eine repräsentative Befragung von mehr als 4800 Flüchtlingen.
Die Ergebnisse stimmten weitgehend mit Befunden der Bundesagentur für Arbeit überein, hieß es vom IAB: Die Zahl Beschäftigter aus den wichtigsten nichteuropäischen Herkunftsländern (Afghanistan, Eritrea, dem Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien) hat demnach von Anfang 2015 bis Ende 2016 um 80.000 zugenommen. Im gleichen Zeitraum stieg die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter aus diesen Ländern um 687.000 Menschen an. Der Anteil der Erwerbstätigen betrug damit zwölf Prozent.
Der bisherige Verlauf der Integration in den Arbeitsmarkt der kürzlich nach Deutschland Geflüchteten decke sich mit den Erfahrungen früherer Jahre sowie mit Erfahrungen anderer Volkswirtschaften in der EU, heißt es in der Studie.
Wegen des großen Umfangs der Zuwanderung und der hohen Investitionen in ihre Arbeitsmarktintegration heute könne allerdings noch nicht abschließend beurteilt werden, ob die Entwicklung auch künftig ähnlich wie in der Vergangenheit sein werde.
Nahles' Plan mit 100.000 Ein-Euro-Jobs für Flüchtlinge gescheitert
Wie schwierig es mitunter ist, Geflüchtete in Beschäftigung zu bringen, zeigt das Programm mit dem Titel "Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen", das Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles im August 2016 startete. 100.000 Ein-Euro-Jobs wollte sie schaffen, für Flüchtlinge, die auf ihre Asylentscheidung überdurchschnittlich lange warten müssen. 300 Millionen Euro plante sie dafür jährlich ein.
Einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge zeigt sich jetzt aber: Das meiste Geld wird demnach nicht gebraucht, weil Ende März lediglich 25.000 Stellen beantragt waren. Wie viele davon tatsächlich besetzt sind, ist der Zeitung zufolge nicht bekannt. Immerhin: Das Geld ist nicht verloren, das Ministerium stellt es größtenteils den Jobcentern zur Verfügung.
Quelle : spiegel.de
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