IS beansprucht Anschlag in Russland

  22 April 2017    Gelesen: 761
IS beansprucht Anschlag in Russland
Mehrere Menschen sterben als ein bewaffneter Mann das Feuer auf eine Geheimdienstzentrale in Sibirien eröffnet. Zunächst heißt es, der Täter habe Verbindungen zur Neonazi-Szene. Doch nun taucht eine Bekennerbotschaft des IS auf.
Nach dem tödlichen Angriff auf ein Büro des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB in Ostsibirien hat sich die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) zu der Tat bekannt. Das meldete die auf dschihadistische Propaganda spezialisierte Site Intelligence Group unter Berufung auf das IS-Sprachrohr Amak. Demnach habe ein IS-Kämpfer in dem FSB-Gebäude in der Großstadt Chabarowsk drei Menschen getötet.

Die Behörde selbst hatte mitgeteilt, dass ein Bewaffneter am Freitagabend in der regionalen Zentrale des Geheimdienstes um sich geschossen und mindestens zwei Menschen getötet habe. Der Angreifer sei ebenfalls getötet worden. Demnach handelte es sich aber um einen Mann mit Verbindungen zu einer neonazistischen Gruppe, der 1999 geboren wurde. Noch vor der Sicherheitskontrolle am Eingang habe er das Feuer eröffnet, hieß es. Ein Besucher im Wartebereich sei verletzt worden. Unklar blieb zunächst, ob es sich bei ihm um das von Amak erwähnte dritte Todesopfer handelt.

Vor dem Angriff auf das FSB-Büro soll der Mann einen Schießstand in Chabarowsk überfallen haben, wie die Agentur Tass meldete. Dabei soll er einen Mitarbeiter erschossen und mehrere Waffen erbeutet haben. Direkte Angriffe auf den FSB sind selten in Russland. Gelegentlich gibt es Attacken auf Sicherheitskräfte im unruhigen Nordkaukasus. Dort kämpfen islamistische Extremisten seit Jahren gegen die Staatsmacht. Chabarowsk ist rund 7000 Kilometer vom russischen Nordkaukasus entfernt.

Nach dem Anschlag in der U-Bahn von St. Petersburg am 3. April mit 16 Toten hatte der russische Geheimdienst vor neuen Attentaten durch Terrorgruppen wie den IS in Russland gewarnt.


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