Vater verfolgt Tochter durch mehrere Länder - weil sie lesbisch ist

  01 Mai 2017    Gelesen: 875
Vater verfolgt Tochter durch mehrere Länder - weil sie lesbisch ist
Ein ägyptischer Vater kann nicht akzeptieren, dass seine Tochter eine Frau liebt. Er stellt dem Paar eine Falle - und setzt den Frauen dann über mehrere Landesgrenzen hinweg nach. Die Flucht wird zur Odyssee.
Seine Tochter liebt eine Frau: Diese Vorstellung konnte ein Vater offenbar nicht ertragen - und setzte seiner ägyptischen Tochter, Shaza Ismail, und ihrer spanischen Partnerin, Maria Jimena Rico Montero, über mehrere Ländergrenzen hinweg nach. Am frühen Sonntagmorgen nun fand die Flucht des Paares, das zwischenzeitlich in der Türkei als vermisst gemeldet worden war, ein Ende.

Fotos zeigen Jimena bei ihrer Ankunft am Flughafen von Malaga, wo sie von ihrer Schwester in Empfang genommen wird. Jimena ist in Argentinien geboren, hat aber laut Medienberichten einen spanischen Pass. Auch ihre Familie wohnt in dem Land, während Jimena selbst seit einiger Zeit in London lebt - genauso wie ihre Partnerin Ismail.

Ismails Vater konnte die Liebe des Paars offenbar nicht akzeptieren und lockte die beiden laut Medienberichten nach Dubai, wo Homosexualität als Verbrechen mit teils mehrjährigen Haftstrafen geahndet wird. Er gab vor, Ismails Mutter sei todkrank. Als sich dies nach der Ankunft der beiden jungen Frauen als falsch herausstellte, reisten beide überstürzt wieder ab, um über Georgien wieder nach London zu gelangen.

In der Türkei als vermisst gemeldet

Über das, was dann passierte, existieren verschiedene Versionen. Offenbar verfolgte Ismails Vater das Paar nach Georgien, passte seine Tochter vor dem Umsteigen am Flughafen ab und zerstörte die Pässe der beiden. Daraufhin machten sich beide laut Medienberichten wohl per Bus ins Nachbarland Türkei auf, um zu einem spanischen Konsulat zu gelangen.

Nach mehreren Versuchen gelang die Einreise, doch in der Türkei riss der Kontakt von Jimena zu ihrer Familie in Spanien mehrere Tage ab. Die meldete ihre Tochter bei spanischen Behörden daraufhin als vermisst.

Am Donnerstag konnten die beiden dann in einem Abschiebezentrum in Istanbul lokalisiert werden und die Ausreise wurde in die Wege geleitet.

Quelle : spiegel.de

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