"Es wird noch einige Monate dauern, bevor das gesamte System vollständig genutzt werden kann", sagte ein Beamter des US-Verteidigungsministeriums der Militärzeitung "Stars and Stripes". Laut einem USFK-Sprecher habe es aber bereits die Leistungsfähigkeit, nordkoreanische Raketen abzufangen und Südkorea zu verteidigen.
Durch die in der östlichen Provinz Nord-Gyeongsang installierte THAAD-Batterie (Terminal High Altitude Area Defense) sollen Südkorea und die in dem Land stationierten US-Truppen besser gegen die wachsende Bedrohung durch Nordkorea geschützt werden. Die THAAD-Raketen sollen feindliche Kurz- und Mittelstreckenraketen abfangen. Sie tragen keinen Sprengkopf, sondern zerstören die Rakete durch direkten Aufprall. Dies kann innerhalb wie oberhalb der Erdatmosphäre bis in 150 Kilometer Höhe geschehen.
China und Russland fühlen sich bedroht
Die Aufstellung geht auf eine Einigung Seouls und Washingtons vom vergangenen Sommer zurück. US-Präsident Donald Trump hatte allerdings Südkorea kürzlich mit der Aussage überrascht, der Verbündete solle für die THAAD-Batterie eine Milliarde Dollar zahlen. Die Regierung in Seoul erwiderte daraufhin, das sei nicht Teil der Einigung gewesen. Südkoreas Verteidigungsministerium wies neue Verhandlungen über die Stationierungskosten zurück. Demnach muss das Land nur den Standort zur Verfügung stellen.
China und Russland sehen ihre Sicherheitsinteressen durch das amerikanische THAAD-Abwehrsystem bedroht. Darüber hinaus hatten Hunderte von Anwohnern und Mitglieder von Bürgergruppen gegen das System protestiert. Südkoreas Verteidigungsministerium hatte erklärt, THAAD solle bis Ende des Jahres vollständig einsatzbereit sein.
Nach zwei Atomversuchen und zahlreichen Raketentests durch Nordkorea seit dem vergangenen Jahr ist die Lage in der Region sehr angespannt. Trump hatte mit Alleingängen im Konflikt mit Nordkorea gedroht, setzt aber auf eine Zusammenarbeit mit Peking, um den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un zum Einlenken zu bewegen.
Für Aufsehen sorgte am Montag eine Äußerung Trumps. Er sei bereit, sich mit Diktator Kim zu treffen, sagte der US-Präsident. Mehr noch: Er würde sich "geehrt" fühlen. Trumps Sprecher Sean Spicer ruderte später zurück - ein Treffen werde es auf absehbare Zeit nicht geben.
Quelle : spiegel.de
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