Jetzt legt sich Nordkorea sogar mit China an

  04 Mai 2017    Gelesen: 555
Jetzt legt sich Nordkorea sogar mit China an
Während die Sorge vor einem Angriff der USA auf Nordkorea wächst, sichert China bislang das Überleben des kommunistischen Regimes. Trotzdem rüstet Nordkorea nun rhetorisch gegen den Nachbarn auf.
Das nordkoreanische Atomwaffenprogramm steht international in der Kritik. Umso überraschender ist es, dass Nordkorea China nun deutlich kritisiert.

Mit ungewöhnlich harten Worten warnte Pjöngjang am Mittwochabend in einem Kommentar vor „ernsthaften Konsequenzen“. Das Land werde weder um die Erhaltung der Freundschaft mit China „betteln“ noch sein Atomprogramm aufs Spiel setzen. Letzteres sei für Nordkorea so kostbar „wie das eigene Leben“.

China habe „eine Reihe absurder und unbedachter Bemerkungen“ gemacht. Die Anmerkungen Chinas würden die bereits schlechte Situation auf der Koreanischen Halbinsel noch mehr anspannen, hieß es in dem Kommentar. Welche Konsequenzen drohten, führte die Mitteilung nicht näher aus.

Es ist selten, dass Nordkorea Peking derart direkt kritisiert. China ist der größte Handelspartner Nordkoreas. Über bestehende Beziehungen sichert China derzeit das Überleben Nordkoreas. Umso erstaunlicher ist es, dass Nordkorea seinen Verbündeten dennoch deutlich kritisiert.

Die Volksrepublik hatte jüngst, auch unter Druck der USA, seine Kritik an dem Atomwaffenprogramm lauter werden lassen. Bisher hatte Pjöngjang China immer nur als „ein Nachbarland“ bezeichnet, aber nie direkt angesprochen.

Nachdem Nordkorea in den vergangenen Wochen mehrere Raketentests durchgeführt hatte, wächst international die Sorge vor einer atomaren Bewaffnung des kommunistischen Regimes. Bis zuletzt hat sich China im Vergleich zu den USA mit seiner Kritik zurückgehalten. Peking hat Sorge vor einer Destabilisierung in der Region, sollte Nordkorea zusammenbrechen.

Vor einem Militärangriff der USA auf Nordkorea, den Präsident Trump nicht ausschließt, hat China daher mehrfach gewarnt. Ein solcher sei „sehr viel riskanter als ein Raketenangriff gegen Syrien“, meint die chinesische Regierung.

Käme es es zu so einem Angriff, droht China eine Flüchtlingswelle. Sorge hat Peking zudem vor einer Wiedervereinigung Koreas und somit einer Stärkung des US-Alliierten Südkorea.

„Zu jeder Zeit“ bereit für weiteren Atomtest

Die Lage in der Region ist derzeit angespannt, weil Nordkorea immer wieder Raketentests vornimmt und damit gegen UN-Resolutionen verstößt. Zudem hat Nordkorea nach eigenen Angaben seit 2006 fünf Atomwaffentests vorgenommen, davon zwei im vergangenen Jahr. Am Montag drohte Pjöngjang, „zu jeder Zeit und an jedem Ort“ zu einem neuen Atomtest bereit zu sein.

Für Überraschung sorgte US-Präsident Trump am Montag mit der Ankündigung, unter Bedingungen zu einem Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un bereit zu sein. Ob es dazu kommt, ist aber fraglich.

Quelle : welt.de

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