China kündigt scharfe Reaktionen an

  05 Mai 2017    Gelesen: 897
China kündigt scharfe Reaktionen an
China distanziert sich zunehmend von Nordkorea. Nun kritisiert es die "irrationale Logik" hinter dessen Atomprogramm. Im Falle neuer Atomtests werde Peking "beispiellos" antworten, heißt es. Auch die Internationale Atomenergiebehörde äußert sich besorgt.
China wird nach Zeitungsangaben "auf beispiellose Weise" auf einen neuen Atomtest Nordkoreas reagieren. Wie die vom kommunistischen Parteiorgan "Volkszeitung" herausgegebene "Global Times" in einem Kommentar schrieb, sollte Peking nicht zögern, Pjöngjang diese Botschaft zu übermitteln.

Das Blatt wies die jüngste, ungewöhnlich direkte Kritik der amtlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA an China als "hyper-aggressiv" zurück und sprach von einer "irrationalen Logik" hinter dem nordkoreanischen Atomprogramm. Pjöngjang verstehe auch nicht die tiefe Sorge, die in Peking wegen der potenziellen Gefahren eines Atomversuchs für die Menschen in Nordchina bestehe.

China und Nordkorea sollten einen ranghohen Dialog miteinander verfolgen. "Nur durch solche Bemühungen kann Pjöngjang aus der Sackgasse gezogen werden", schrieb das Blatt. Es sei vollkommen egal, ob Nordkorea seine Kritik an China öffentlich kundtue. "Was wirklich zählt, ist, wie Pjöngjangs nächster Schritt aussieht."

IAEA warnt vor Nordkoreas Fortschritten

Zuvor hatte die Internationale Atomenergiebehörde der Vereinten Nationen (IAEA) erklärt, mit großer Sorge Nordkoreas atomare Ambitionen zu verfolgen. "Wir haben Anhaltspunkte, dass das Nuklearprogramm so vorangeht wie Nordkorea es verkündet", sagte IAEA-Chef Yukiya Amano der "Süddeutschen Zeitung". "Alle Indizien zeigen uns, dass Nordkorea Fortschritte macht. Und das bereitet uns Sorgen", sagte Amano. Die daraus resultierenden Sicherheitsbedenken gingen über die Region hinaus.

Die IAEA stützt sich bei ihren Einschätzungen nach eigenen Angaben auf Satellitenbilder. Die Inspektoren der IAEA dürfen bereits seit 2009 nicht mehr nach Nordkorea reisen.

Nordkorea hat nach eigenen Angaben seit 2006 fünf Atomwaffentests vorgenommen, davon zwei im vergangenen Jahr. Das kommunistische Land nimmt zudem immer wieder Raketentests vor und verstößt damit gegen UN-Resolutionen.

Der Konflikt um das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm hatte sich zuletzt zugespitzt. US-Präsident Donald Trump erhöhte seit seinem Amtsantritt im Januar den Druck auf Pjöngjang und schloss dabei auch ein militärisches Vorgehen nicht aus.

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