Anfang des Jahres hatte der Vater der beiden, Omar Abaaoud, der "Het Laatste Nieuws" gesagt, er werde Abdelhamid nie verzeihen, dass dieser Younes für den IS angeworben habe. Bevor der Junge sich dem islamistischen Terror zuwandte, habe er Fußballprofi werden wollen. Aber dann habe er die Richtung seines Bruders eingeschlagen und sich für Syrien, ein Land voller Minen und Toten, entschieden.
Zu europäische Erziehung
Während noch unklar war, ob Abdelhamid Abbaoud unter den Toten von Saint Denis war, sagte der Vater einem belgischen Sender: "Ich werde vielleicht endlich erfahren, was mit dem kleinen Younes ist." Omar Abaaoud vermutet, dass Abdelhamid seinen jüngeren Bruder gezielt indoktriniert hat. Er habe erstmals 2013 die Radikalisierung des älteren Sohnes bemerkt. Damals habe Abdelhamid den Vater immer wieder für die liberale, europäische geprägte Erziehung der jüngeren Geschwister kritisiert.
Während Omar Abaaoud hofft, sein Sohn könnte nach Hause zurückkehren, fürchten die Sicherheitsbehörden diesen Tag. Denn es ist völlig unklar, ob Younes jemals wieder ein normales Leben führen kann. Sein Bruder galt als einer der brutalsten Schlächter des IS, von ihm kursieren Bilder, wie er tötet und verstümmelte Leichen mit einem Pickup hinter sich herzieht. Neuesten Berichten zufolge kämpft Younes immer noch in Syrien. Ob er bereits vom Tod des älteren Bruders erfahren hat, ist nicht sicher.
Früheren Schätzungen zufolge reisten 4000 bis 5000 Jugendliche mit EU-Pässen nach Syrien, nachdem dort der Bürgerkrieg ausbrach. Einem Bericht der "Daily Mail" zufolge werden die jungen Kämpfer einer regelrechten Gehirnwäsche unterzogen. So erhielten sie ständig Unterweisungen in radikal-islamistischer Ideologie. Außerdem berichteten Jungen, sie seien gezwungen worden, Enthauptungsvideos anzusehen. Dabei sei ihnen gesagt worden, sie würden das gleiche Schicksal erleiden, wenn sie zu fliehen versuchten.
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