Das FBI werde energisch und umfassend weiter ermitteln, kündigte der amtierende FBI-Chef McCabe im Geheimdienstausschuss an. Er versprach, die Senatoren über jede Einmischung des Präsidialamtes in die Untersuchung zu informieren. Die Demokraten haben die Einsetzung eines Sonderermittlers gefordert, um den Fall zu klären. Es sei schwierig, sich des Eindrucks zu erwehren, dass die Entlassung Comeys etwas mit den Russland-Ermittlungen zu tun habe, sagte der Demokrat Warner. "Es scheint mir jetzt noch klarer als je zuvor, dass ein unabhängiger Sonderermittler ernannt werden muss. Aber täuschen sie sich nicht: Unser Ausschuss wird dem auf den Grund gehen, was während des Wahlkampfs 2016 geschehen ist."
Trump bemühte sich, den Eindruck zu zerstreuen, er habe Comey wegen der Russland-Ermittlungen entlassen. Ihm sei es vielmehr um Comeys mangelhafte Leistungen an der FBI-Spitze gegangen. Der Präsident verwickelte sich dabei allerdings in Widersprüche. "Als ich mich zu der Entlassung entschied, sagte ich mir: Dieses Ding mit Russland und Trump ist erfunden, es ist ein Vorwand der Demokraten, um ihre Wahlniederlage zu erklären", sagte Trump. Er habe niemals Druck auf Comey ausgeübt, die Ermittlungen einzustellen. "Wenn Russland irgendetwas getan hat, will ich es wissen", betonte Trump. Es gebe keine ungebührlichen Verbindungen zwischen ihm, seiner Wahlkampagne und den Russen.
Der Präsident widersprach auch früheren Erklärungen seine Amtes, wonach er Comey auf Empfehlung von Justizminister Jeff Sessions und dessen Stellvertreter Rod Rosenstein entließ. Er hätte Comey auf jeden Fall entlassen, sagte er. "Ich hätte ihn gefeuert. Meine Entscheidung", sagte Comey. "Ich hätte ihn auch ohne Empfehlung gefeuert."
TRUMP: HABE COMEY ZU ERMITTLUNGEN GEGEN MICH BEFRAGT
Die Chefs mehrerer US-Geheimdienste bekräftigten unterdessen bei einer Anhörung in dem Senatsausschuss die Einschätzung, dass der russische Präsident Wladimir Putin eine Einflussnahme auf die US-Präsidentenwahl zugunsten Trumps im vergangenen Jahr angeordnet hatte. Diese habe den Cyber-Angriff auf die Demokraten und die Veröffentlichung der erbeuteten Emails umfasst. Der Geheimdienstausschuss hat den wegen seiner Russlandkontakte als Nationaler Sicherheitsberater entlassenen Michael Flynn aufgefordert, alle relevanten Dokumente in dem Fall vorzulegen.
Trump erklärte, er habe Comey mehrfach gefragt, ob gegen ihn ermittelt werde. "Ich sagte: Falls es möglich ist, würden Sie mich wissen lassen, dass gegen mich ermittelt wird", sagte er dem Sender NBC. "Er sagte: Es wird nicht gegen Sie ermittelt." Präsidialamtssprecherin Sarah Huckabee Sanders erklärte, solch eine Frage bringe einen Präsidenten nicht in einen Interessenkonflikt.
Quelle. reuters.de
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