Die Annäherung der russischen Mehrzweckkampfjets der 4. Generation Su-30 und Su-27 an ein US-Spionageflugzeug wurde von westlichen Medien als provokativ bezeichnet. Der TV-Sender NBC berichtete unter Berufung auf die US-Marine, dass der Su-30-Kampfjet am 9. Mai in einer Entfernung von weniger als sieben Metern an der P-8A Poseidon vorbeigeflogen sei. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte dies. „Der russische Kampfjet absolvierte ein Manöver zur Begrüßung der US-Piloten, wonach das US-Aufklärungsflugzeug die Flugroute änderte und sich von der russischen Grenze entfernte. Der Su-30-Kampfjet kehrte erfolgreich zu seinem Stützpunkt zurück“, hieß es in der Behörde.
Laut Medienangaben werden in der letzten Zeit fast täglich zwei bis drei und sogar mehr Aufklärungsflüge der USA und anderer Nato-Länder nahe russischer Militärobjekte fixiert. Allerdings steigen die russischen Flugzeuge nicht immer in den Himmel zum Abfangen. Womit sind die jetzigen Abschreckungsmanöver der russischen Kampfflugzeuge im Schwarzmeerraum verbunden?
Laut dem Militärexperten Juri Netkatschew ist das Auftauchen der Aufklärungsflugzeuge und —drohnen des Pentagons nahe der Militärstützpunkte in Sewastopol, Noworossijsk und Tartus sowie auf den Routen der russischen Kriegsschiffe nicht überraschend, ebenso wie das Vorgehen der russischen Kampfjets. „Es ist kein Geheimnis, dass die P-8A Poseidon neben Aufklärung auch für Patrouillen, Ortung und Vernichtung von U-Booten bestimmt ist. Sie kann auch an Anti-Schiffsoperationen teilnehmen und Raketen, Torpedos, Seeminen und Luftbomben einsetzten. Deswegen sind solche Flugzeuge gefährlich für unsere Schiffe sowie unsere Militärstützpunkte und Objekte. Deswegen steigen unsere Abfangjets in den Himmel, wenn sich US-Flugzeuge an unser Territorium annähern bzw. mit ihrer Präsenz unsere Schiffe bedrohen“, so der Experte.
Die Aktivitäten der US-Amerikaner über dem Schwarzen Meer können mit Versuchen zu Beobachtung und Aufklärung über die Schwarzmeerflotte und die Erfüllung derer Aufgaben im Mittelmeer, darunter an der syrischen Küste, verbunden sein.
Laut dem Militärexperten Mussa Hamsatow sind die Aktivitäten der US-Fliegerkräfte nahe der Gewässer der russischen Kriegsflotte vor allem auf das Streben der USA zurückzuführen, möglichst mehr Informationen über sie zu erhalten. Im Schwarzen Meer und im Mittelmeer sei dies in der letzten Zeit mit mehreren Faktoren verbunden, die mit dem Beitritt der Krim zu Russland sowie der Erneuerung der Schwarzmeerflotte verbunden seien. Darüber hinaus nehmen die russischen Kriegsschiffe an der materiell-technischen Versorgung der Militäroperation in Syrien teil, dieser Aspekt sei für die Amerikaner besonders interessant.
Hamsatow zufolge begann Russland umfassende Vorbereitungen zur Schaffung von Einheiten der Deeskalationszonen in Syrien. „Diese Einheiten sowie die Kampftechnik sollen vor allem mit Schiffen nach Syrien gebracht werden. Deswegen agieren in der letzten Zeit besonders aktiv die Patrouillen-Flugzeuge Poseidon und schwere Aufklärungsdrohnen Global Hawk vor“, so Hamsatow.
Quelle : sputnik.de
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