"Wenn die Türkei sich festlegt, dass sie das in Incirlik nicht kann oder will, dann bleibt uns nur die Entscheidung für ein Verlegen." Die Bundesregierung könnte die rund 250 deutschen Soldaten, die derzeit als Teil des internationalen Einsatzes gegen die Extremistenmiliz IS in Incirlik stationiert sind, beispielsweise nach Jordanien verlegen.
Das viel zu lange Tauziehen mit der Türkei um das Besuchsrecht deutscher Abgeordneter sei zu einer großen Belastung der bilateralen Beziehungen geworden, sagte Gabriel, der in Ankara mit Präsident Recep Tayyip Erdogan, Außenminister Mevlüt Cavusoglu und Ministerpräsident Binali Yildirim zusammenkommen wird. "Längst geht es nicht mehr nur um den gemeinsamen Kampf gegen den IS, sondern auch um Innenpolitik.
Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Soldaten zum Spielball der politischen Wetterlage werden", warnte der Außenminister. Er hoffe, dass es gelingen könne, einen Ausweg aus der Sackgasse zu finden, sagte Gabriel. "Das macht es erforderlich, die Dinge klar beim Namen zu nennen und aufeinander zuzugehen. Ich reise jetzt nach Ankara, weil wir nichts unversucht lassen dürfen, zu verhindern, dass wir einander gänzlich verlieren." Das Verhältnis zur Türkei ist auch deshalb belastet, weil mehrere deutsche Journalisten dort in Untersuchungshaft sitzen.
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