Emirate wollen Katar mit neuen Strafen "zur Vernunft bringen"

  07 Juni 2017    Gelesen: 815
Emirate wollen Katar mit neuen Strafen "zur Vernunft bringen"
Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben die Isolierung Katars verschärft.
Bürger mit katarischem Pass dürften die Emirate weder betreten noch bereisen, erklärte die staatliche Fluggesellschaft Etihad Airways am Mittwoch. Zudem wurde der Presse des Golfstaates jede Sympathiebekundung für das Nachbarland untersagt. Man hoffe, die Entscheidungsträger in Katar "zur Vernunft bringen zu können", sagte Staatsekretär Anwar Gargasch der Nachrichtenagentur Reuters. Er schloss weitere Schritte nicht aus. In Regierungskreisen in Katar hieß es, es würden Gespräche mit dem Iran und der Türkei über Wasser- und Lebensmittellieferungen geführt. Das Getreide reiche für mindestens vier Wochen.

Die VAE gehören zu einer Staatengruppe unter der Führung Saudi-Arabiens, die ihre Beziehungen zu Katar gekappt und die Flugverbindungen ausgesetzt haben. Sie werfen dem Golf-Staat vor, Terroristen und den Erzfeind Iran zu unterstützen, was die Regierung in Doha zurückweist. Der Vorgang ist nicht nur wegen der weltweiten wirtschaftlichen Verflechtungen - auch mit Deutschland - und Energie-Reserven Katars von Bedeutung. Auf einem Militärstützpunkt sind etwa 8000 US-Soldaten stationiert. Von dort werden auch Luftangriffe auf den IS im Irak und Syrien koordiniert.

SAUDIARABER IN BERLIN, IRANER IN DER TÜRKEI

Am Mittwoch liefen die Bemühungen weiter, den Konflikt diplomatisch zu entschärfen. Am Mittag wurde der saudiarabische Außenminister Adel al-Dschubeir zu einem Gespräch mit seinem Kollegen Sigmar Gabriel in Berlin erwartet. Aus türkischen Regierungskreisen verlautete, der iranische Außenminister Dschauad Sarif werde im Laufe des Tages in die Türkei reisen. Am Dienstag hatte US-Präsident Donald Trump die Isolierung Katars begrüßt und als persönlichen Erfolg nach seiner Nahostreise bewertet. Wie Reuters aus US-Regierungskreisen erfuhr, telefonierte Trump danach mit dem saudiarabischen König Salman. Verteidigungsminister James Mattis sprach seinerseits mit seinem Gegenüber aus Katar, wie ein amerikanischer Sprecher sagte.

Katar ist stark von Importen abhängig. Aus Regierungskreisen in Doha verlautete, die am Markt verfügbaren Getreidevorräte dürften für vier Wochen reichen. Zudem habe die Regierung große Mengen Lebensmittel in Doha gebunkert. "Wir sprechen mit der Türkei und dem Iran und anderen Ländern", sagte ein Insider zu der Versorgungslage. Etwaige Lieferungen würden durch Frachtflüge von Qatar Airways ins Land gebracht.

Quelle. reuters.de

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