G20-Gipfel: Erdogan will Auftritt, Schulz ein Auftrittsverbot

  29 Juni 2017    Gelesen: 931
G20-Gipfel: Erdogan will Auftritt, Schulz ein Auftrittsverbot
Der türkische Staatspräsident Erdogan will in Deutschland während des G20-Gipfels in Hamburg sich an türkische Staatsbürger wenden. Schulz hingegen fordert ein rigoroses Auftrittsverbot.
Berlin / TP - Nun ist es amtlich: Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan will offiziell einen Auftritt in Deutschland am Rande des G20-Gipfels in Hamburg. Das teilte Außenminister Sigmar Gabriel in den frühen Stunden mit. "Wir haben seit gestern eine offizielle Anfrage der Türkei, die uns mitgeteilt hat, dass der türkische Staatspräsident Erdogan rund um den G20-Gipfel ... zu seinen Landsleuten sprechen möchte", sagte Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) während eines Besuchs in Krasnodar.
Beim Treffen des russischen Außenministers Lawrow und Sigmar Gabriel zur Eröffnung der 14. Deutsch-Russischen Städtepartnerkonferenz im südrussischen Krasnodar, sagte Gabriel, Erdogan habe einen offiziellen Antrag gestellt, um bei einem Auftritt zu türkischen Landsleuten zu sprechen. Gabriel erklärte jedoch auch, dass er die Absicht für "keine gute Idee" halte, angesichts der Sicherheitslage während des G20-Gipfels in Hamburg.
Laut Gabriel gebe es "rund um den G20-Gipfel gar nicht die Polizeikräfte, um die Sicherheit herzustellen" und außerdem sei der geplante Auftritt entgegen der derzeitigen "politischen Landschaft."
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat sich am Mittwoch dafür stark gemacht, einen Auftritt des türkischen Staatspräsidenten Erdogan in Deutschland während des G20-Gipfels in Hamburg zu verhindern. "Ausländische Politiker, die unsere Werte zu Hause mit Füßen treten, dürfen in Deutschland keine Bühne für Hetzreden haben. Ich will nicht, dass Herr Erdogan, der in der Türkei Oppositionelle und Journalisten ins Gefängnis steckt, in Deutschland Großveranstaltungen abhält“, sagte Schulz gegenüber der BILD-Zeitung.

Der Auftritt soll am Rande des G20-Gipfels zwischen dem 7. und 8. Juli stattfinden. Bislang gestaltet sich die Suche nach geeigneter Hallen oder Großveranstaltungsräume als schwierig, da sie kurzfristig anberaumt ist.


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