Erdogan spricht von Deutschlands Selbstmord

  06 Juli 2017    Gelesen: 936
Erdogan spricht von Deutschlands Selbstmord
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat gegenüber der „Zeit“ die Entscheidung der Bundesregierung, die ihm zuvor einen Auftritt vor seinen Landsleuten am Rande des G-20-Gipfels in Hamburg verboten hatte, mit scharfen Worten kritisiert.
„Deutschland begeht Selbstmord“, wird Erdogan von der „Zeit“ zitiert. „Deutschland muss diesen Fehler korrigieren.“

Erdogan brachte in dem Interview zudem seine Verwunderung über den Fall des seit mehr als 140 Tagen in der Türkei inhaftierten deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel zum Ausdruck: Er könne nicht nachvollziehen, warum sich die Bundesregierung so sehr für diese Person einsetze. "Dass Frau Merkel überhaupt die Rettung eines Terrorverdächtigen auf die Tagesordnung bringt, war für mich auch sehr, sehr sonderbar."

Erdogan kritisierte zudem Deutschlands Unwillen, Gülen-Anhänger in die Türkei auszuliefern: "Ich habe sie von Frau Merkel gefordert, warum werden sie uns nicht zurückgegeben?" Solange die deutsche Regierung dies nicht tue, werde die Türkei Deutschland als ein Land ansehen, dass Terroristen schütze, so Erdogan weiter.

Ende Juni hatte die Bundesregierung Erdogans Auftritt vor seinen Anhängern am Rande des G-20-Gipfels in Hamburg verboten. „Wir teilen der Türkei mit, dass wir der Überzeugung sind, dass ein solcher Auftritt in Deutschland nicht möglich ist. Da gibt es verfassungsrechtliche Rechtsprechung, dass wir das auch können“, begründete Bundesaußenminister Sigmar Gabriel bei seinem Besuch in Moskau.

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