Erdogan brachte in dem Interview zudem seine Verwunderung über den Fall des seit mehr als 140 Tagen in der Türkei inhaftierten deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel zum Ausdruck: Er könne nicht nachvollziehen, warum sich die Bundesregierung so sehr für diese Person einsetze. "Dass Frau Merkel überhaupt die Rettung eines Terrorverdächtigen auf die Tagesordnung bringt, war für mich auch sehr, sehr sonderbar."
Erdogan kritisierte zudem Deutschlands Unwillen, Gülen-Anhänger in die Türkei auszuliefern: "Ich habe sie von Frau Merkel gefordert, warum werden sie uns nicht zurückgegeben?" Solange die deutsche Regierung dies nicht tue, werde die Türkei Deutschland als ein Land ansehen, dass Terroristen schütze, so Erdogan weiter.
Ende Juni hatte die Bundesregierung Erdogans Auftritt vor seinen Anhängern am Rande des G-20-Gipfels in Hamburg verboten. „Wir teilen der Türkei mit, dass wir der Überzeugung sind, dass ein solcher Auftritt in Deutschland nicht möglich ist. Da gibt es verfassungsrechtliche Rechtsprechung, dass wir das auch können“, begründete Bundesaußenminister Sigmar Gabriel bei seinem Besuch in Moskau.
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