Pjöngjang fühlt sich von Manöver provoziert

  10 Juli 2017    Gelesen: 838
Pjöngjang fühlt sich von Manöver provoziert
Japan, Südkorea und die USA simulieren in einem Manöver den Angriff auf Nordkorea. Sie reagieren damit auf die jüngsten Raketentests der Volksrepublik. Pjöngjang feuert verbal zurück: Die USA provozierten einen Atomkrieg.
Nordkorea hat nach einem gemeinsamen Militärmanöver der USA und Südkoreas nahe seiner Grenze vor der wachsenden Gefahr eines Atomkriegs gewarnt. Washington bringe die Halbinsel mit seiner "militärischen Provokation" an den Rand eines Atomkriegs, schrieb die staatliche Zeitung "Rodong" in einem Leitartikel. Sie warnte Washington und Seoul, nicht "mit dem Feuer zu spielen". "Jede kleine Fehleinschätzung" könne einen Atomkrieg und damit "zwangsläufig" einen neuen Weltkrieg auslösen.

Das gemeinsame Militärmanöver der Luftstreitkräfte der USA und Südkoreas sollte laut Seoul der Abschreckung Nordkoreas dienen. Nach Angaben des südkoreanischen Verteidigungsministeriums beteiligten sich an dem Manöver am Samstag im Bezirk Yeongwol, rund 80 Kilometer südlich der innerkoreanischen Grenze, auch Kampfjets der Luftstreitkräfte beider Länder. Die beiden B-1B-Bomber warfen demnach auf dem Manövergelände jeweils eine lasergesteuerte, bunkerbrechende Bombe ab.

Die Übung simulierte laut Seoul die Zerstörung einer feindlichen Raketenabschussrampe sowie Präzisionsschläge gegen unterirdische Kommandoposten. Damit hätten die Luftstreitkräfte "ihre Entschlossenheit demonstriert, den Feind für provokante Aktionen hart zu bestrafen".

Nordkorea hatte am Dienstag erstmals eine Interkontinentalrakete getestet, die nach Einschätzung von Experten auch den US-Bundesstaat Alaska erreichen könnte. Trotz internationaler Proteste und Sanktionen treibt die Führung in Pjöngjang ihr Atomwaffen- und Raketenprogramm seit Jahren intensiv voran.

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