Wie der Sprecher des Innenministeriums der dpa weiter erklärte, handelte sich um eine Autobombe. Sie habe einen Bus getroffen, der Mitarbeiter des Bergbauministeriums transportierte. Der Fahrer habe im Wagen gesessen, auch er sei getötet worden. Drei Fahrzeuge und 15 Geschäfte wurden zerstört.
Laut einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme übernehmen die Taliban die Verantwortung für den Anschlag. Dem Schreiben zufolge waren der Geheimdienst und dessen Mitarbeiter die Ziele der Attacke.
Nach ersten Erkenntnissen detonierte die Bombe im Viertel Gulai-e Dawachana, nahe dem Haus des stellvertretenden Regierungsgeschäftsführers, Hadschi Mohammed Mohakek. Einem Reporter der BBC sagte ein Sprecher von Mohakek, der Politiker sei unversehrt. In der Nähe soll sich auch eine der vielen privaten Universitäten der Stadt befinden.
Erste Fotos zeigten eine in Rauchwolken gehüllte Straße, verkohlte Bäume, mehrere kleine Feuer und schwer beschädigte Häuser und Läden. Es ist bereits der zehnte schwere Anschlag in der Stadt seit Jahresbeginn und ereignete sich genau ein Jahr nach einem Bombenanschlag der Terrormiliz "Islamischer Staat", bei dem in Kabul mehr als 80 Menschen ums Leben kamen und 231 verletzt wurden - Teilnehmer einer friedlichen Demonstration, die gegen den Verlauf einer Stromtrasse protestiert hatten.
Kabul verzeichnet landesweit die meisten zivilen Opfer von Anschlägen. Doch die Lage im ganzen Land bleibt prekär: Wie die Uno-Unterstützermission in Afghanistan (Unama) Mitte Juli berichtete, wurden zwischen Anfang Januar und Ende Juni bei Gefechten und Anschlägen 1662 Zivilisten getötet und 3581 weitere verletzt. Etwa 40 Prozent der Opfer wurden demnach bei Bombenanschlägen getötet; unter den Todesopfern sind dem Uno-Bericht zufolge 174 Frauen und 436 Kinder. Für die meisten Angriffe waren Extremistengruppen wie die Taliban oder die Terrormiliz "Islamischer Staat" verantwortlich.
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