Thierry Paul Valette, der die Eingabe auf Change.org startete und sich als Maler, Autor und "engagierter Bürger" vorstellt, erklärt zur Begründung, es bestehe "keinerlei Grund" für ein eigenes Budget der Frau des Staatschefs aus öffentlichen Mitteln.
Brigitte Macron verfüge derzeit über ein Team von zwei bis drei Mitarbeitern sowie über zwei weitere Hilfskräfte und zwei Sicherheitsbeamte. Vor dem Hintergrund der von der Regierung propagierten "Sparmaßnahmen" müsse das reichen.
Zugleich wendet sich der Text scharf gegen "jegliche sexistische Angriffe" auf Macrons Ehefrau. Ihre "Kompetenzen" würden "in keiner Weise infrage gestellt". Allerdings könne einem Sonderstatus für Macrons Ehefrau "anständigerweise" nicht zugestimmt werden - zumal in einer "Periode der Moralisierung des politischen Lebens" in Frankreich. Die Petition richtet sich an den Staatschef und seinen Premierminister Edouard Philippe.
Während des Präsidentschaftswahlkampfs hatte der seit Mitte Mai amtierende Macron erklärt, seine Frau werde im Fall seines Einzugs in den Élysée-Palast eine "öffentliche Rolle" spielen, dabei aber nicht vom Steuerzahler finanziert werden. Damit solle eine "französische Heuchelei" beendet werden.
Die Frage des Status von Brigitte Macron, die im Élysée residiert, war vergangene Woche auch Thema in der Nationalversammlung. Dort soll ein Gesetz für "mehr Moral" in der Politik verabschiedet werden, das auch die Anstellung von Familienmitgliedern in der Politik verbietet - eine Reaktion auf eine Reihe von Korruptionsaffären führender Politiker.
Bislang waren die Funktionen der Première Dame nicht fest umrissen; es galten lediglich Gepflogenheiten "in der Tradition republikanischer Höflichkeit". Ein undurchsichtiges Arrangement, zumal die Ausgaben für die Erste Dame der Republik aus dem Budget des Staatschefs bezahlt wurden. Dennoch hielten sich die Ehefrauen oder Lebensgefährtinnen der Ex-Präsidenten an diese ungeschriebenen Gesetze, oft waren sie nicht mehr als schmückende Beigaben am Arm des Staatschefs.
Brigitte Macron hat bereits angekündigt, die Rolle der Präsidentschaftsgattin neu definieren und sich für soziale Außenseiter engagieren zu wollen: arbeitslose Jugendliche der Vorstädte, Frauen als Opfer von Gewalt, Behinderte. "Es ist nicht normal, eine ganze Randgruppe der Gesellschaft ohne Hoffnung zu lassen", so die Pädagogin. "Ich will mich für die Erziehung engagieren", sagt sie weiter, "für Jugendliche, die sonst in den Treppenhäusern der Vorstädte rumhängen: Wenn man sie weiter im Stich lässt, gibt es eine Explosion."
Quelle : spiegel.de
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