Die Miliz drohte zudem, Bündnisse mit den "Feinden" der USA eingehen zu wollen, sollte die amerikanische Besatzung fortgesetzt werden. Gemeint sind damit Iran und Russland, die immer wieder in der Kritik stehen, die Taliban bereits punktuell zu unterstützen.
Mit dem Brief wollen die Taliban offenbar eine anstehende Entscheidung des Präsidenten zum Einsatz in Afghanistan beeinflussen. Laut US-Verteidigungsminister James Mattis steht eine "neue Afghanistanstrategie" kurz bevor. Diese hatten die USA eigentlich schon bis Mitte Juli angekündigt. Eine Truppenverstärkung schien bereits beschlossene Sache. Auch unter Nato-Partnern hatte Mattis dafür schon erfolgreich geworben.
Truppen-Ersatz statt Verstärkung
Allerdings hatte Trump die Truppenverstärkung in den vergangenen Wochen wieder in Zweifel gezogen. Auch ein Abzug aller US-Soldaten oder das Ersetzen des US-Militärs durch private Sicherheitsfirmen soll dabei im Gespräch sein. Die Taliban warnten in ihrer Botschaft deshalb auch: "Wenn Sie den Krieg schon nicht mit professionellen US- und Nato-Truppen gewinnen, werden Sie ihn niemals mit Söldnern und unmoralischen Handlangern gewinnen."
Die Lage in Afghanistan hatte sich zuletzt drastisch verschlechtert. Allein in den vergangenen Wochen töteten die radikalislamischen Taliban bei Angriffen auf afghanische und internationale Sicherheitskräfte mehrere Menschen. Seit Oktober 2001 sind die USA mit Truppen in Afghanistan vertreten.
Der internationale Kampfeinsatz begann kurz nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in New York und Washington. Seit 2014 beschränkt sich die Nato-Mission "Resolute Support" in dem Land auf die Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte. Das US-Militär führt dort aber weiterhin auch einen Kampfeinsatz unabhängig von dem Militärbündnis.
Quelle: n-tv.de
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