„Die russische Politik misst prorussischen Aktivisten im Ausland einige Bedeutung bei.“
Das Schauspiel lässt den aufmerksamen Zuschauer nicht nur den Kopf schütteln. Es ist eher genau das, was Russland vorgeworfen wird: Propaganda, garniert mit dünnen Fakten. Übel stößt auf, wie einseitig die Darsteller ihre Rolle als vermeintlich unabhängig investigative Journalisten spielen. Nicht nur, weil sie sich auf Regierungs- und Geheimdiensturteile stützen. Dabei bietet ihnen die deutsche Politik genug Stoff für Recherche: In anderen Ländern oppositionelle politische Gruppierungen und Parteien zu unterstützen, um die dortige Regierung auf anderen Kurs zu bringen – das ist seit Jahrzehnten traditionelles Mittel der deutschen Außenpolitik. Beispiele dafür sind das einstige Jugoslawien oder die Ukraine. Auch in Russland geschieht das aktiv.
Und selbst bei den Medien wird nach bewährtem Räuberprinzip „Haltet den Dieb!“ gerufen. Auslandssender, die das eigene Land in gutes Licht rücken sollen, unterhalten zahlreiche Länder wie die USA, Frankreich und eben auch die Bundesrepublik. Wer von den angeblich investigativen Journalisten in den vermeintlichen Qualitätsmedien hierzulande hat da mal hinter die Kulissen geschaut und gar nach den Interessen und Motiven dabei gefragt?
Am Ende bleibt: Was soll das ganze Theater? Es ist ein bedauerliches Schauspiel, auch wenn sich manche Zuschauer sicher dabei gruseln. Es hat nichts mit Qualitätsjournalismus zu tun und wirkt wie freiwillige Propaganda. Ist die wirklich ganz ohne Regie? Alles nur Zufall, dass gleich zweimal in einer Woche das gleiche Stück gezeigt wurde? Ein Beitrag zum besseren Verständnis und zu weniger Konfrontation sind diese medialen Vorstellungen nicht. Leider sind weitere Aufführungen dieser Art zu befürchten. Es bleibt auch die Frage, ob solche Attacken gegen die AfD wegen vermeintlicher Russland-Kontakte dieser nicht ungewollt mehr Publikum im Wahltheater sichern.
Quelle:sputnik.de
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