"Steve Bannon wird die taffe und kluge neue Stimme von Breitbart News sein", schrieb Trump in einem zweiten Tweet. "Vielleicht sogar noch besser als jemals zuvor. Fake News brauchen den Wettbewerb." Im Präsidentschaftswahlkampf hatte sich das Portal darauf verlegt, mit allen erdenklichen Mitteln die Demontage der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton zu betreiben. Breitbart News geht zudem auf Frontalkurs gegen die traditionellen Medien, den auch von Trumps mehrfach als "Fake News" verschmähten Nachrichtensender CNN verspottete die Website als "Clinton News Network".
Breitbart News hat sich - auch durch die Präsidentschaftskandidatur von Donald Trump - zu einer der einflussreichsten rechtspopulistischen Websites der Welt entwickelt. Sie steht zudem der rechtsextremen Alt-Right-Bewegung nahe. Das "Alt" steht dabei für "Alternative" - die Bewegung präsentiert sich als Gegenstück zum konservativen Establishment. Ihre Unterstützer hängen der Theorie an, die weiße Rasse sei überlegen. Sie träumen von einem weißen, männlich geprägten Amerika ohne Einwanderung.
Ultrarechte Inhalte und Boulevard
Diese Ideologie spiegelt sich auch in den Inhalten von Breitbart News wider. Die Plattform lebt von der Verbreitung einer unauflöslichen Mixtur aus ultrarechten Nachrichten, schonungsloser Meinungsmache und boulevardesken Elementen. Schlagzeilen lauteten etwa "Geburtenkontrolle macht Frauen unattraktiv und verrückt" oder "München baut eine Mauer, um die Bürger vor Migranten zu schützen". Bannon selbst suggerierte in einem seiner Texte, dass Aggressivität und Gewalttätigkeit in der Natur von Schwarzen lägen.
Laut Breitbart News übernahm Bannon noch am Freitag wieder die Führung des umstrittenen Internetportals. Er kündigte an, als Chef der Medienseite wieder für Trump "in den Krieg" ziehen zu wollen. Seine Gegner benannte er ganz klar: Trumps Widersacher "im Kapitol, in den Medien, in Amerikas Unternehmen". Von dem Wirbel um Bannons Tätigkeit an der Seite Trumps und dem Abgang im Eklat verspricht sich Breitbart News nun weiteren Auftrieb.
Quelle: n-tv.de , jug/AFP
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