Großbritannien und die Europäische Union verhandeln von diesem Montag (17.00 Uhr) an bis Donnerstag erneut über den Brexit. Am Wochenende hatte die britische Regierung abermals darauf gedrängt, in den Gesprächen den EU-Austritt und die künftigen Beziehungen beider Seiten gleichzeitig zu diskutieren - nötig sei mehr "Flexibilität", hieß es in einer Erklärung des Ministeriums von Brexit-Minister David Davis. Die in den vergangenen Tagen vorgelegten Positionspapiere aus London zeigten, dass beide Themenkreise untrennbar miteinander verbunden seien.
EU will stufenweisen Prozess
Die EU-Kommission will dies keinesfalls. Sie besteht auf einem stufenweisen Prozess, weil sie zunächst ihre Forderungen an Großbritannien durchsetzen will. Dazu gehören Zahlungen von bis zu 100 Milliarden Euro für gemeinsam eingegangene Finanzzusagen. London akzeptiert zwar, dass es Verpflichtungen gibt, schweigt aber über den Umfang. Die EU verlangt, dass man sich in der neuen Verhandlungen zumindest bei der Berechnungsmethode näher kommt.
Zudem will sie bei zwei weiteren Topthemen vorankommen: die Rechte der etwa 3,2 Millionen EU-Bürger in Großbritannien und 1,2 Millionen Briten in der Europäischen Union und die Zukunft der Grenze zwischen dem EU-Mitglied Irland und dem britischen Landesteil Nordirland. Aufgrund der Differenzen gehen beide Seiten ohne große Erwartungen in die neue Verhandlungsrunde.
Eine Mehrheit der britischen Wähler hatte sich im Juni 2016 für den EU-Austritt entschieden. Er soll Ende März 2019 vollzogen werden. Ziel der Verhandlungen ist ein Abkommen, das einen möglichst reibungslosen Übergang sichert und Eckpunkte künftiger Beziehungen festlegt.
Quelle: n-tv.de
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