Über den bisher alleinigen Zugangsweg China Unicom fließt der restliche Datenstrom. Aktuell gibt es nur wenige funktionierende Internetverbindungen in Nordkorea. Experten gehen von einer Zahl zwischen wenigen Hunderten und etwas mehr als Tausend aus. Das russische Unternehmen TransTeleCom erklärte, es gebe seit 2009 ein Abkommen mit Nordkorea, bestätigte neue Verbindungen jedoch nicht. Bryce Boland, der für den Raum Asien-Pazifik zuständige Technologie-Vorstand des Sicherheitsunternehmens FireEye warnte, dass Nordkorea nun besser Cyberangriffe steuern könne.
Westliche Regierungen machen Nordkorea für viele größere Hackerangriffe verantwortlich, darunter die auf Sony Pictures, Banken und die WannaCry-Attacke. Die Regierung in Pjöngjang weist die Vorwürfe zurück. FireEye zufolge haben nordkoreanische Hacker jedoch auch mehrfach Börsen für Kryptowährungen etwa in Südkorea angegriffen und offenbar Bitcoin im Wert von mehreren Millionen Dollar erbeutet. Auch eine Hackerattacke auf eine englischsprachige Bitcoin-Nachrichtenseite schreiben die Sicherheitsexperten Nordkorea zu - möglicherweise, um IP-Adressen und Informationen über Besucher der Seite als potenzielle Angriffsziele zu sammeln.
Über die Verbindung war zunächst von dem Projekt 38 North des US-Korea-Instituts der Johns Hopkins Universität berichtet worden. Ein zweiter Internet-Zugang verringert Nordkoreas Abhängigkeit im digitalen Bereich von einem einzelnen Staat in einer Zeit, in der es wegen seiner Raketen- und Atomtests international unter wachsendem Druck steht. Auch Russland und China hatten die jüngsten Verschärfungen der Sanktionen gegen das abgeschottete Land mitgetragen.
Quelle: n-tv.de
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