Gegenüber der "Times" äußerte sich zum Beispiel US-Schauspielerin Ashley Judd ("Die göttlichen Geheimnisse der Ya-Ya-Schwestern"). Weinstein habe sie vor 20 Jahren in sein Hotelzimmer gebeten. Der Produzent habe nur einen Bademantel getragen und sie gefragt, ob sie ihn massieren oder ihm beim Duschen zusehen würde. "Wir Frauen reden schon seit Langem untereinander über Harvey, und es wurde höchste Zeit, dass wir auch öffentlich darüber sprechen", sagte Judd der "New York Times".
Nach Angaben von Weinsteins Filmfirma haben mindestens acht Frauen in den vergangenen Jahren einen außergerichtlichen Vergleich mit Weinstein getroffen, darunter die Schauspielerin Rose McGowan ("Scream"). Sie soll 1997 von dem Oscar-Gewinner belästigt worden sein.
Viele erfolgreiche Filme gehen auf das Konto des Filmproduzenten, darunter "Pulp Fiction", "Der englische Patient" und "Shakespeare in Love", für den Weinstein 1999 den Oscar gewann. Mit seinem Unternehmen Miramax , das er zusammen mit seinem Bruder Bob unter dem Dach von Disney betrieb, förderte er die Karrieren von Schauspielern und Regisseuren. 2005 gründeten sie die neue Produktionsfirma The Weinstein Company.
Weinsteins Anwalt Charles J. Harder wies die Vorwürfe der Frauen zurück. Der Artikel sei "voll von falschen und diffamierenden Aussagen über den Filmemacher. "Wir haben der 'Times' die Tatsachen und Belege dazu zugeschickt", sagte Charles J. Harder. "Aber sie ignorierten das und beeilten sich, den Text zu veröffentlichen."
Weinstein nahm sich nach dem Erscheinen des Artikels eine Auszeit. In einem Statement erklärte er: "Ich erkenne an, dass die Art, wie ich mich in der Vergangenheit gegenüber Kollegen verhalten habe, viel Schmerz verursacht hat, und ich entschuldige mich aufrichtig dafür." Auf Details ging Weinstein nicht ein. "Obwohl ich versuche, es besser zu machen, habe ich noch einen langen Weg vor mir."
Quelle : spiegel.de
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