Organisation Ican erhält Friedensnobelpreis

  07 Oktober 2017    Gelesen: 400
Organisation Ican erhält Friedensnobelpreis
Die Entscheidung ist gefallen: Die Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (Ican) erhält den diesjährigen Friedensnobelpreis. Die Jury in Oslo hatte sich in diesem Jahr unter 318 Anwärtern entscheiden müssen.
Der Friedensnobelpreis 2017 geht an die internationale Kampagne zur atomaren Abrüstung (Ican). Die Organisation erhalte die Auszeichnung für "ihre Arbeit, Aufmerksamkeit auf die katastrophalen humanitären Konsequenzen von Atomwaffen zu lenken", wie das norwegische Nobelkomitee in Oslo bekanntgab. Ican habe sich bahnbrechend um ein vertragliches Verbot solcher Waffe bemüht. Experten hatten im Vorfeld einen Preis im Kontext des Kampfes gegen Atomwaffen vorhergesagt.

Die Osloer Jury hatte sich in diesem Jahr unter 318 Anwärtern entscheiden müssen - 215 Personen und 103 Organisationen waren für den Preis vorgeschlagen. Nur wenige Nominierungen waren im Vorhinein bekannt. Im vergangenen Jahr hatten die fünf Mitglieder des Nobelkomitees Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos ausgezeichnet. Er erhielt den Nobelpreis für "seine entschlossenen Anstrengungen, den mehr als 50 Jahre andauernden Bürgerkrieg in dem Land zu beenden".

Ican wurde 2007 bei der Konferenz des Atomwaffensperrvertrag in Wien von der Organisation Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) und anderen Organisationen ins Leben gerufen und in zwölf Ländern gestartet. 2011 hatte die Kampagne 200 Mitgliedsorganisationen in 60 Ländern.

Ican will der globalen Öffentlichkeit die Gefahr, die 27.000 aus der Zeit des Kalten Krieges verbliebene Atomwaffen darstellen, ins Bewusstsein rufen, die Abschaffung in die öffentliche Diskussion bringen und Druck auf Regierungen ausüben. Zu den weiteren Zielen der Kampagne gehört die Vernetzung von Organisationen, die weltweit für die Abschaffung von Atomwaffen arbeiten.

Verleihung am 10. Dezember in Oslo

Wie die Nobelpreise für Medizin, Physik, Chemie und Literatur wird der mit neun Millionen schwedischen Kronen (etwa 940 000 Euro) dotierte Friedensnobelpreis am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel, verliehen. Überreicht wird die Auszeichnung anders als die anderen Nobelpreise nicht in Stockholm, sondern in der norwegischen Hauptstadt Oslo.

Warum Nobel dies so entschied, ist nicht bekannt. In seinem Testament legte der Dynamit-Erfinder fest, die Auszeichnung solle an denjenigen gehen, der "am meisten oder besten für die Verbrüderung der Völker und die Abschaffung oder Verkleinerung stehender Armeen" gewirkt hat.

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