Das viermotorige Transportflugzeug A400M steht nach jahrelangen Verzögerungen, zahlreichen technischen Schwierigkeiten und der milliardenschweren Mehrkosten im Ruf eines "Pannenfliegers". Die Maschine entwickelte sich zum Sorgenkind des Herstellers Airbus.
Vor allem die komplexen Turboprop-Triebwerke bereiten immer wieder Probleme. Die Antriebsaggregate wurden unter anderem von MTU Aero Engines eigens für die A400M entwickelt. Sie zählen zu den stärksten Triebwerken ihrer Art.
Verkaufsargumente für Airbus?
Bei Airbus dürfte der Wartungsauftrag wohlwollende Reaktionen auslösen. Auch mit Blick auf den schleppend anlaufenden Export der A400M-Transporter an interessierte Kunden in aller Welt ist Airbus auf einen möglichst reibungsfreien Einsatz der Maschinen angewiesen. Nur so lässt sich die A400M als Erfolgsmodell anpreisen. Die Bundeswehr und das französische Militär sind für Airbus die wichtigsten Vorzeigekunden.
MTU ist eigenen Angaben zufolge das erste Unternehmen überhaupt, das die Zulassung für die Instandsetzung des A400M-Triebwerks erhalten hat. Überraschend kommt diese Zulassung allerdings nicht: Techniker und Ingenieure des Münchner Unternehmens sind mit den Triebwerken der A400M bestens vertraut. Anforderungen, Belastungen und Feinheiten der komplizierten Komponenten kennen sie schließlich bereits aus der Entwicklungsphase.
Airbus hinkt bei den Auslieferungen des Transporters den ursprünglichen Planungen weit hinterher. Verzögerungen ergaben sich dabei nicht nur auf der Herstellerseite. Auch die zahlreichen, teils widersprüchlichen Anforderungen aus den Reihen der Politik trugen zur Verspätung bei.
Transporter-Flotte der Bundeswehr
Die Triebwerke gelten dabei immer noch als Achillessehne des Fliegers. Neuentwicklungen bergen die branchenüblichen Risiken: Anders als bei herkömmlichen Antrieben, die meist auf Motoren aus dem Zivilbereich aufbauen, fehlen bei der A400M schlicht viele Erfahrungswerte aus dem Dauereinsatz in der Luft.
Deutschland hat 53 Exemplare der A400M bestellt, davon sind MTU zufolge mittlerweile bereits 13 Maschinen ausgeliefert. Die Luftwaffe soll mit ihrem neuen Lastentier unter anderem die Versorgung von Auslandseinsätzen sicherstellen, Spitzenpolitiker samt Begleitung in entlegene Krisenregionen fliegen oder im Kriegs - oder Katastrophenfall auch deutsche Staatsbürger zurück in die Heimat bringen.
Der Betrieb in der Praxis läuft bisher jedoch alles andere als problemfrei: In den vergangenen Monaten mussten immer wieder Flieger am Boden bleiben oder fielen kurzfristig aus. Zuletzt etwa musste eine A400M ihren Hilfseinsatz nach Hurrikan "Irma" in der Karibik aufgrund von Triebwerksproblemen unfreiwillig auf den Azoren unterbrechen.
Quelle: n-tv.de
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