Russische Militärs wollen Brotlieferungen in Deeskalationszonen ankurbeln

  11 Oktober 2017    Gelesen: 430
Russische Militärs wollen Brotlieferungen in Deeskalationszonen ankurbeln
Über die Erhöhung der Brotlieferungen in die Deeskalationszone Nr. 2 an der Grenze der Provinzen Homs und Hama verhandeln jetzt die russischen Militärs aus dem Zentrum für die Versöhnung der Konfliktparteien mit der Provinzverwaltung von Homs. Russisches Mehl soll an die Brotfabrik „Al-War“ in Homs geliefert werden.
„Gegenwärtig laufen Verhandlungen mit der Administration der Provinz Homs zur Übergabe von Mehl zum Brotbacken an die genannte Brotfabrik mit nachfolgender Brotlieferung in die Deeskalationszone Nr. 2 für die bedürftigen Bürger Syriens“, sagte der Vertreter des Versöhnungszentrums Fjodor Otschinski den Journalisten.

Der Direktor des Brotfabrik „Al-War“, Hussam Al-Mansur, bestätigte, dass seine Fabrik nicht nur in die von der Regierung kontrollierten Gebiete Brot liefere, sondern auch in die Deeskalationszonen.

„Wir liefern Brot in die Deeskalationszonen, insbesondere in die Zone im Norden der Provinz Homs, gemäß einer Anordnung der Regierung Syriens. Insgesamt werden pro Tag bis zu 4.000 Brotpackungen in diese Zone geschickt“, teilte er den Journalisten mit.

Die runden Fladen – das traditionelle syrische Brot – bilden die Hauptration der Bewohner des Landes. Diese Fladen werden in Packungen zu sieben bis acht Stück verkauft. Eine jede Packung wiegt 1,3 Kilogramm und kostet 50 Lire, unter Berücksichtigung der staatlichen Subventionen. „Ohne sie wächst der Preis um ein Mehrfaches höher. In vielen Gebieten, wo die Bäcker keine staatliche Unterstützung erhalten, kostet ein solches Fladenpaket 200 bis 250 Lire“, erzählte Al-Mansur.

Krieg und Brot

Die Brotfabrik „Al-War“ ist die größte in der Provinz Homs und gehört zum staatlichen Netz der Brotfabriken und Bäckereien Syriens. Hier sind rund um die Uhr zwei automatische Linien in Betrieb. Tagtäglich werden etwa 20.000 Brotpackungen hergestellt.

Das gut abgestimmte zentralisierte Verteilungsnetz für Brot war in Syrien vor mehr als 30 Jahren geschaffen worden. Die Regierung versorgte die Bauern mit Saatgut, sie kaufte ihnen die Ernte ab, gewährte Subventionen für den Weizenanbau, regulierte die Mehlpreise, aber auch selbst die Produktion und den Verkauf von Brot.

In den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts wurde Syrien eines der wenigen Länder im Nahen Osten, das eine Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln erreichte. Bis zum Ausbruch der Kampfhandlungen im Land wurden alljährlich bis zu zehn Millionen Tonnen Hartweizen erzeugt und verarbeitet. Das reichte aus, um die Inlandnachfrage zu decken und auch den Export zu ermöglichen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Produktion um 60 Prozent gesunken, und der Bedarf des Landes wird teilweise durch Getreidelieferungen aus Russland gedeckt.

Den Terroristen-Gruppierungen war klar, dass Getreide für Syrien eine strategische Ressource ist, und deshalb bemühten sie sich, in erster Linie die Getreidesilos, Getreidemühlen, Bäckereien und Brotfabriken zu zerstören oder aber unter ihre Kontrolle zu bringen.

Wie der Direktor der Brotfabrik „Al-War“ sagte, sei die Produktivität der Fabrik wegen der Handlungen der Terroristen, die das Gebiet fast fünf Jahre lang kontrolliert hätten, um 20 Prozent gesunken. „Die Mitarbeiter, die Technik und das Fabrikgebäude selbst wurden ständig beschossen“, klagte er.

Quelle:sputnik.de

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