Irak schickt Armee in Kurdenregion

  13 Oktober 2017    Gelesen: 529
Irak schickt Armee in Kurdenregion
Noch kurz zuvor hatte Iraks Ministerpräsident al-Abadi Gerüchte über einen geplanten Militäreinsatz in der Kurdenregion dementiert - nun schickt er seine Streitkräfte doch nach Kirkuk. Der Angriff ist auch eine Antwort auf das Unabhängigkeitsvotum der Kurden.
Die irakische Armee hat einen Militäreinsatz zur Rückeroberung der Provinz Kirkuk von den Kurden gestartet. Ziel der Streitkräfte sei es, Militärstellungen zurückzuerobern, die sie vor drei Jahren an die kurdischen Peschmerga-Steitkräfte verloren hätten, sagte ein irakischer General. In Erwartung eines Angriffs hatte die kurdische Autonomiebehörde zuvor ihre Kämpfer in der Provinz Kirkuk in Gefechtsbereitschaft versetzt.

Tausende schwer bewaffnete Peschmerga seien "zur Verteidigung um jeden Preis" bereit, erklärte ein Berater von Kurdenpräsident Massud Barsani. Der kurdische Sicherheitsrat warf der irakischen Zentralregierung vor, grenznahe Ölfelder, einen Flughafen und einen Militärstützpunkt besetzen zu wollen. Sowohl die Kurden als auch Bagdad erheben Ansprüche auf die ölreiche Provinz Kirkuk.

Bereits am Vortag hatten kurdische Sicherheitskräfte in Erwartung einer bevorstehenden Offensive der irakischen Armee und ihrer Milizen stundenlang eine wichtige Überlandstraße blockiert. Iraks Ministerpräsident Haider al-Abadi hatte aber jegliche Interventionsabsicht dementiert. "Wir werden unsere Armee nicht für einen Krieg gegen unsere kurdischen Mitbürger einsetzen", hatte er erklärt.

Die irakischen Kurden hatten sich in der Volksabstimmung vom 25. September mit fast 93 Prozent für die Loslösung ihrer Region vom Irak ausgesprochen. International wird das Votum nicht anerkannt, die Zentralregierung in Bagdad wertete das Votum als Provokation.

Quelle: n-tv.de

Tags:


Newsticker