Kosovo nutzt Daesh für Weg in die Nato

  28 Oktober 2017    Gelesen: 488
Kosovo nutzt Daesh für Weg in die Nato
Diese Freundschaft währt schon lange: Seit dem Angriff auf Jugoslawien gehen die Nato und die ehemalige serbische Provinz Kosovo Hand in Hand.
Neulich hat wieder ein ranghoher Funktionär der Allianz Priština besucht: Jamie Shea, Berater des Nato-Generalsekretärs. Offenbar haben er und seine Freunde in Kosovo gerade eine neue Herausforderung entdeckt.

Es läuft derzeit nämlich nicht so rund zwischen Kosovo und der EU, wie einst geplant: Inzwischen ist nicht mal mehr von Visa-Erleichterungen die Rede, geschweige denn von einem EU-Beitritt der Kosovaren. Da käme dem Kosovo die Aufnahme in die Nato sehr gelegen.

Die paramilitärischen Sicherheitskräfte des selbsternannten Staates müssten dafür in eine vollwertige Armee umgewandelt werden.

Die Nordatlantik-Allianz fordert aber, die Reform der Sicherheitskräfte solle per Verfassungsänderung statt nur per Sondergesetz vonstattengehen – eine für die serbische Minderheit im Kosovo inakzeptable Bedingung. Dass die Vertreter dieser Minderheit eine Verfassungsänderung verhindern würden, weiß auch Priština und sucht nach anderen Wegen, seine Sicherheitskräfte Nato-konform umzugestalten.
Unlängst hat das nicht gerade wohlhabende Kosovo 100.000 Dollar für den Kampf gegen radikale Islamisten bereitgestellt und den Terror zu seinem größten Feind erklärt. In der Tat sind einige Bürger des selbsternannten Staates in den Reihen des IS in Syrien und im Iran gesichtet worden: 315 Mann sollen es laut einem Bericht des US-Außenministeriums vom Juli dieses Jahres gewesen sein.

Vor diesem Hintergrund könnte Priština nun die Umwandlung seiner paramilitärischen Kräfte in eine Armee forcieren – über die Köpfe der serbischen Kritiker hinweg.

Die offizielle Begründung der Machthaber könnte dann lauten: Die neue kosovarische Armee müsse gemeinsam mit der Nato zu einem Bollwerk gegen Islamisten werden, die nach Europa eindringen wollten. Dazu passt auch die Erklärung von Jamie Shea, dem Berater des Nato-Generalsekretärs, die Sicherheitskräfte Kosovos „haben mehr geschafft als erwartet“ und „Kosovo macht Fortschritte auf dem Weg zur Nato-Mitgliedschaft“. Offenbar will er bei seinem Chef ein gutes Wort für die alten Nato-Freunde auf dem Balkan einlegen.
Nur wäre so ein Argument vonseiten Prištinas „verlogen“, sagt der Sicherheitsexperte Milan Mijalkovski, Professor an der Belgrader Universität. Ende der Neunzigerjahre habe Kosovo die Nato wegen ethnischer Säuberungen zur Hilfe gerufen – jetzt wegen des Terrorismus, sagte er im Gespräch mit der Agentur „Sputnik“.

„Die Nordatlantik-Allianz unternimmt alles, um das Kosovo unter ihre volle Kontrolle zu stellen“, obwohl sie dort bereits einen Stützpunkt habe: Camp Bondsteel. „Serbiens Interessen werden hierbei überhaupt nicht berücksichtigt“, kritisiert der Experte.

Damit verhalte sich die Nato absolut heuchlerisch: „Einerseits baut sie die militärische Zusammenarbeit mit Belgrad aus, andererseits unternimmt sie alles, um Serbien 15 Prozent seines Territoriums zu entreißen“, gibt der Analyst zu bedenken.

Quelle: sputniknews

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