Westen fürchtet russische Sarmat-Raketen

  31 Oktober 2017    Gelesen: 596
Westen fürchtet russische Sarmat-Raketen
Die jüngste Übung der russischen strategischen Atomstreitkräfte, die der Oberste Befehlshaber, Präsident Wladimir Putin, persönlich leitete, hat bei den Nato-Ländern große Besorgnisse hervorgerufen, schreibt die Zeitung „Nesawissimaja Gaseta“ am Montag.
Dabei wird im Westen vor allem über Russlands künftige Atomwaffen geredet. Nachdem das russische Verteidigungsministerium Videos über den Start von ballistischen Interkontinentalraketen veröffentlicht hatte, bewunderten einige US- und britische Medien quasi diese Waffen und sprachen sich für die Vermeidung einer Konfrontation mit Russland aus, so die Zeitung.

Die britische „Daily Mail“ führte dabei diverse Angaben an, denen zufolge eine Rakete des Typs Sarmat, an der Russland gerade arbeitet, ganz Großbritannien oder den US-Bundesstaat Texas vernichten könnte.



Erstens aber werden diese Raketen erst entwickelt, und zweitens sagte der Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow: „Die Tests der ‚Atom-Triade‘ sind ein permanenter bzw. regelmäßiger Prozess, der nicht mit diesen oder jenen internationalen Ereignissen zusammenhängt.“ Also bemühe sich Russland lediglich um seine Sicherheit.
Doch einige Fragen bleiben. Das Verteidigungsministerium nannte den Start der ballistischen Raketen und der Marschflugkörper „ein Training zur Verwaltung der strategischen Atomstreitkräfte“, und Peskow sprach von einem „Training“. „Da gibt es keinen Widerspruch“, meint der Militärexperte Wladimir Bogatyrjow. „Bei allen Übungen und Trainings geht es unter anderem auch um Elemente der Prüfung von neuen, modifizierten Rüstungen. Und das passiert ziemlich oft, besonders in letzter Zeit.“

Gewissermaßen sei das auch eine Antwort auf die von den USA unlängst ausgerufene Konzeption des unverzüglichen globalen Schlags gegen ihre möglichen Gegner, ergänzte der Experte. „Wir wissen, dass Russland zu ihnen gehört.“

Kürzlich hatte es Medienberichte gegeben, dass es auf dem Weltraumbahnhof Plessezk bis Ende dieses Jahres zwei Sarmat-Starts geben würde. Der Direktor des Übungsgeländes Kapustin Jar (Gebiet Astrachan), Oleg Kislow, informierte seinerseits, dass dort neueste Elemente der Ausrüstung von boden- und seegestützten Interkontinentalraketen getestet würden. Auch sollten nach seinen Worten Waffen geprüft werden, die nach neuen physikalischen Prinzipien funktionieren. Zu diesem Zweck sollten Raketenkomplexe Topol eingesetzt werden. Einige Experten vermuteten deshalb, dass dabei Projekte getestet werden, die mit Sarmat-Raketen mit Hyperschall-Blöcken ausgerüstet werden sollen.
Solche Blöcke, die in den USA entwickelt werden, könnten laut Medienberichten „innerhalb von 30 bzw. 35 Minuten nach dem Start Ziele in einer Entfernung von 6000 Kilometern treffen“. Die Schusspräzision soll dabei zehn Meter betragen. Vermutlich werden die technischen Daten der von russischen Raketen ähnlich sein.

„Die Hyperschall-Waffen, die gerade entwickelt werden, sind kein russisches Know-how. In den USA werden solche Sprengköpfe ebenfalls entwickelt“, sagte der Militärexperte Juri Netkatschew. Er schloss nicht aus, dass Russland die USA in einigen Momenten überholt hat. „Deshalb hat man im Westen Angst vor unseren Sarmat-Raketen“, schlussfolgerte er.

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